Gesamte Biografie

Fran's Biografie

Diskografie & Videografie
Wie schreibt man Legastenickerin?

Franziska wird 1979 in Berlin Reinickendorf geboren. Im Kindergarten gibt es Rosenkohl. Hoffentlich wird Schule besser - doch bereits an ihrem ersten Schultag merkt sie: Schule ist doof. Schöne Scheiße, denn noch 12 lange Jahre wird sie in einer kleinen katholischen Bildungsinstitution tagträumend aus dem Fenster blicken müssen. Den ersten Test ihres Lebens besteht sie nicht. Vor der Schulklasse stehend wird Franziska gefragt, wo Rechts und Links sei. Verwundert bemerkt sie, dass ihre Mitschüler und Mitschülerinnen mühelos diesen Unterschied benennen können. Ihr selbst fehlte diese Fähigkeit - bis heute. Es gibt kein Rechts und Links. Manchmal vergisst sie, mit welcher Hand sie normalerweise schreibt. Man kann erraten, was während ihrer Führerscheinprüfung 1998 auf ihren jeweiligen Handrücken stand...

Ebenfalls wundert sie, dass die meisten Kinder in ihrer Klasse irgendwann lernen flüssig vorzulesen, sie selbst aber nicht. Dass es so etwas wie eine Lese-Rechtschreib-Schwäche gibt, erfährt sie erst nach ihrem Abitur. Man hält sie in der Grundschule für unterkomplex, weshalb sich ihre Lehrer und Lehrerinnen in der 6. Klasse gegen eine weiterführende "Schuhllaufbahn" auf dem "Gümnahsium" aussprechen und sie auf der Realschule "angemelded" wird.. Ihre Einsen in Kunst können sie nicht retten.  

Da ihr aber, trotz ihres zarten Alters von 12 Jahren und ihrer tiefen Abneigung gegen die Schulpflicht, die Notwendigkeit einer guten Schulbildung für ihr weiteres Leben bewusst ist, meldet sich Franziska selbständig im Schulsekretariat von der Realschule wieder ab …und auf dem Gymnasium an. Sie hatte ihren Eltern ihren Plan zuhause vorgestellt und diese stimmten zu. „Vielleicht brauche ich irgendwann mal dieses Abitur. Sicher ist sicher“, sagt sie damals.
Ihre Eltern praktizieren einen eher seltenen Erziehungsstil: Die Autonomie und Selbständigkeit der Kinder wird gefördert. Niemand wird bevormundet. Schreien is nich. Hauen natürlich schon gar nicht. Wenn was ist: Zuhören, Reden, Kompromisse. 
Den Satz "Ohmanney, so´ne Eltern wie Du hätt ich auuuch gerne" wird Franziska noch sehr oft im Laufe ihrer Pubertät hören. 

Hangweg und Tivoli – Nachts ohne Licht mit dem Fahrrad durch den Wald

In ihrer frühen Jugend schließt sich Franziska für kurze Zeit der Nordberliner Antifa an, tritt aber nach ein paar Monaten wieder aus. Sie entdeckt Punk Rock, Nina Hagen, Helge Schneider und Jonny Cash. Mit ihrer „Fahrrad-Gang“ macht sie den Norden Berlins unsicher. Tegel, Hermsdorf, Konradshöhe, Frohnau, Lübars, Heiligensee – der tägliche Hood Check auf dem Drahtesel, bewaffnet mit ihrer 12-seitigen Gitarre und bunten Haaren, ist Pflicht. In den frühen 1990ern beginnt das Abendprogramm: Konzerte, Lagerfeuer auf dem ehemaligen Grenzstreifen in Frohnau und illegale Partys am Havelufer. Zwischen Hangweg und Tivoli findet „Franz“ Freunde. „Franz“? Ja, das ist ihr Spitzname, den sie ihren tiefhängenden Hosen und dem burschikosen Auftreten zu verdanken hat. Alkohol und Zigaretten findet sie doof. „Bist du Straight Edge?“, wird sie fragt als sie 15 Jahre alt ist. „Was zum Teufel ist Straight Edge?“, fragt sie zurück.
Straight Edge Hardcore erreicht Mitte der 1990er Berlin und Franz verbringt ihre sonntäglichen Nachmittage im Kreuzberger Trash bei Hardcore Martineés. 
Franz liebt Tanz. Mit 14 Jahren bekniet sie ihre Eltern Ballettunterricht nehmen zu dürfen,  tauscht dann aber nach einem Jahr die Spitzenschuhe und das Tutu gegen Schnitzmesser und Wanderrucksack. Sie ist nun Pfadfinderin, 15 Jahre alt, wandert durch Ungarn, schläft auf dem Boden und hackt Holz. 

Die Entdeckung des Buchs

Die Berliner Musikszene blüht. Gefühlt spielt jeder in einer Band. Ein Konzert der Berliner „Pop Tarts“ im Club „Im Eimer“ inspiriert Franz 1995: Sie gründet mit ihren Freundinnen eine Band! Etwas später löst ihr guter Freund „Doktor Allwissend“ ihre damals beste Freundin am Schlagzeug ab. 
1996 beschließt Franz, den Konservatismus der katholischen Privatschule für einige Zeit zu verlassen. Sie zieht nach Bath, England. Die britische katholische Privatschule übertrifft zwar ihre Berliner Schule in Punkto Konservatismus noch um EINIGES (Kaugummis sind verboten!), hat aber zwei Vorteile: Erstens kann Franz endlich (welch Geschenk Gottes!) Philosophie und Kunst als Leistungsfächer wählen, zweitens (welch Geschenk Gottes!!!) wird die die Anwesenheit im Unterricht nicht kontrolliert. Paradiesische Zustände, wann man von  Wanderlust geplagt ist. Anstatt die Schulbank zu drücken, findet Franz schnell Anschluss an die Musikszene der kleinen englischen Stadt. Sie freundet sich mit Perry Bamonte, dem Gitarristen der Band The Cure an, und verbringt ihre Nachmittage auf langen Wald-Spaziergängen zwischen Studiosessions. Die Freundschaft zu Perry wird sie ihr gesamtes Leben begleiten und stellt gleich zu Beginn 2 bedeutende Weichen für ihr späteres Leben: Erstens gibt Perry ihr den Spitznamen „Fran“, zweitens weckt er ihr Interesse für Bücher. Fran, die bis zu diesem Zeitpunkt Bücher hasst, beginnt zum ersten Mal zu lesen und hört nicht mehr auf… Neben den Tagebüchern, die Fran seit ihrem 12. Lebensjahr führt, stapeln sich nun auch die Bücher fremder Menschen auf ihrem Schreibtisch.
Zurück in Berlin konzentriert sie sich auf die wirklich wichtigen Dinge im Leben: Freunde, Kunst, Musik, Bücher.

Im Sommer 1998 fährt sie im grünen Opel ihres Opas zu ihrer Abiturprüfung. Endlich geschafft. Ihre Mitschüler*innen wählen sie bei der Jahrgangsumfrage im Abibuch zum größten Spaßvogel, zur Besitzerin der schönsten Nase, zur Zweitkreativsten und zur Drittsymathischsten – kein schlechtes Ergebnis für das Ende ihrer schulischen Laufbahn.  
Neulich sprach sie mit Jan Schwarzkamp im Visions Podcast "Der Soundtrack meines Lebens" ausführlich über diese Zeit. 

Die Serpentinen zur Psychologie

Abi in the Täsch - was zum Teufel studiert man denn jetzt? Philosophie? Kunst? Schauspiel? Literaturwissenschaften? Wo kann man am besten in Ruhe darüber nachdenken? Richtig: In London! Nachdem Fran durch einen Auftritt als Background-Tänzerin der „Superboys“ in der ZDF Hitparade und einen Job im Tegeler Damenbekleidungsgeschäft „Orsay“ genug Startkapitel zusammengekratzt hat, kauft sie 3 Monate nach ihrem Abitur ein Flugticket nach London. Mit einem Koffer in der Hand, wohnungs-, job- und internetlos, schlägt sich Fran durch ihre neue Wahlheimat. Noch kennt sie keine Menschenseele - aber sie liebt London! Nach 2 Wochen im Mehrbettzimmer eines Hostels und der endlosen Lektüre von Stellenanzeigen in Zeitungen, hat sie eine Wohnung in Queen´s Park und einen Job im Adelphie Theater. Sie reißt Tickets ab, nimmt an der Garderobe Mäntel entgegen und verkauft Eiscreme in den Pausen. Die Atmosphäre am Theater ist fantastisch. Sie ist am richtigen Platz gelandet. In dem versteckten, klitzekleinen Raucherraum, in welchem sich die Hausangestellten während der laufenden Vorstellung heimlich versammeln, findet eine weitere wegweisende Begegnung statt: nach einem Gespräch über das Interview von MCA von den Beastie Boys mit dem Dalai Lama im aktuellen Grand Royal Magazin, leiht ihr ein Kollege die Biographie des Dalai Lama. Frans Interesse für die buddhistische Philosophie ist geweckt.
In unzähligen Briefen berichtet sie ihren Berliner Freunden von ihrem Leben in London. Ihre Londoner Freunde erfahren von ihrem Leben in Berlin bei Pints und Salt & Vinegar Crisps. Auch ihr alter Freund Perry zieht nach London, um die Arbeiten an einem Album mit seiner Band abzuschließen. Die Nächte verbringt Fran mit Tischtennistournieren im RAK Studio. Nach 6 Monaten kehrt sie mit einem hervorragend durchdachten beruflichen Plan in ihre Heimatstadt Berlin zurück: „Klar! Ich werde Philosophin und schreibe Bücher!“. 
In Hamburg wird sie überraschend für den Job als Moderatorin des Musiksenders Viva gecastet. Zurück in Berlin lehnt sie jedoch alle weiteren Angebote trotz diversen Nachfragen und Bitten ab. Sie könne sich mit kommerzieller Musik nicht identifizieren und möchte beruflich andere Wege gehen, sagt sie der enttäuschten Viva-Frau. 
Es ist 1999.

Fran beginnt ihr Studium der Philosophie und Neueren Deutschen Literatur an der Freien Universität Berlin. Nach 3 Monaten kommt die Erkenntnis: „Mist. Ne, das isses nich.“ Der Ruf der Kreativität hatte sie eingeholt. Sie beginnt Sound Engineering zu studieren, nebenbei arbeitet sie in an der Rezeption einer Reha- und Krankengymnastikpraxis. Die kreative Arbeit im Studium fällt ihr leicht. Sie schreibt und produziert ein kleines Hörspiel mit ihren Freunden („Potti - Der kiffende Blauwal“) und liebt die Arbeit im Studio…. außer die Ton- und Elekrotechnik. Darin ist Fran nämlich richtig schlecht. Also, so richtig schlecht! Schweren (und auch noch gebrochenen) Herzens hängt sie ihr Sound Engineering Studium nach einem Jahr an den Haken. Sie hatte all ihr Geld in diese Weiterbildung investiert. Genickt und traurig über das verschwendetet Geld und die vergeudete Zeit, ahnt sie noch nicht, wie nützlich ihr Wissen über Richtcharakteristiken von Mikrophonen und EQs in Zukunft noch sein wird…

Gelesen hat Fran seit 1996 ununterbrochen: Von der Philosophie kommt sie zum Konstruktivismus, dem Zen Buddhismus und zur Psychoanalyse. Und je mehr sie über Psychoanalyse liest, umso stärker wird ihre Neugierde. Sie beginnt selbst eine Psychoanalyse und erkennt nach einiger Zeit begeistert: „Das ist es! Das ist mein Beruf!“

„Ich werde Psychoanalytikerin – dauert ja nur 12 Jahre und kostet unfassbar viel Geld...“

2001 nimmt Fran ihr Studium der Psychologie in Berlin auf. Gleichzeitig wird sie von der Agentur deebeephunky angesprochen: eine jahrzehntelange Zusammenarbeit resultiert und Fran wird in den folgenden 15 Jahren Werbegesicht für Print und TV Commercials: Kaugummis, Pommes, Autos, Banken, Kekse, Versicherungen, Fruchtsäfte, Frischkäse, Steuererklärungssoftware, Wasserfilter, die Liste ist lang. Alle Castings für Zigaretten-, Alkohol- und Fleischwerbung lehnt sie ab – obwohl Fran selbst nach 123 Jahren keine Vegetarierin mehr ist und man ihr durchaus mit einem frischen Bier und einer Zigarette in der Hand begegnen kann. Ihre Studentenbude mit Blick auf die Berliner Volksbühne ist 36 Quadratmeter groß und kostet 208 Euro kalt. Sie ist perfekt. 

Nach 4 Semestern leidenschaftlichem Psychologie-Studium bemerkt Fran: Moment mal, da fehlt doch was! Die Musik! Also gründet sie mit drei Jugendfreunden die Punk Band „Gargl Kark“. Doktor Allwissend sitzt wieder am Schlagzeug; Fran versucht sich an der Gitarre und am Mikrofon, Tobi spielt Bass, Marvin ist ebenfalls an der Gitarre und am Mikrofon. Frans Bühnen-Alter-Ego trägt eine auffällige Perücke, einen zu kleinen Karateanzug, Cowboystiefel und mit Gaffa Tape abgeklebte Brustwarzen. Ihre Band-Kollegen präsentieren sich in New Kids on the Blocks T-Shirts, Kimonos, Erstklässler-Schirmmützen und Adiletten. Dies wird das unkonventionellste aller musikalischen Projekte bleiben. Und das Ehrlichste. Und das Schönste. Die Bandgeschichte, Konzerte und Proben dokumentiert Fran mit ihrer Videokamera. Ohne es zu wissen vloggt sie. Anschließend produziert sie die schlechteste Band-Dokumentation, die jemals erschaffen wurde. Es ist 2004. Fran pendelt zwischen ihrem weißen Kittel in der Kinder- und Jugendpsychiatrie der Charité und den Verstärkern im Proberaum. Ihr bester Freund Gilad wohnt nur einige Hauseingänge entfernt. Überall ist Musik. Überall ist Leben. Berlin-Mitte. Kaum Geld, aber viel Spaß. 

Ein dreiviertel Jahr nimmt sich Fran für das Verfassen ihrer Diplomarbeit Zeit. Ihr Interesse an der buddhistischen Philosophie führte sie zur Meditation und zum Theravada Buddhismus. Nun recherchiert und schreibt sie über das Konstrukt der Liebe in der klassischen Psychoanalyse nach Freud, der humanistischen Psychoanalyse nach Erich Fromm und im Buddhismus. Ihre Liebe zur Hirnforschung hat sie ebenfalls während ihres Studiums entdeckt. Im Rahmen ihres vertiefenden Forschungsfach Neuropsychologie beschäftigt sie sich vor allem mit der Hirnforschung des Stresses und der durch Hypercortisolismus ausgelösten Atrophie des hippocampalen Gewebes. Die Anatomie und Funktionen des Gehirns faszinieren sie zutiefst.
Was sie noch nicht weiß: in einigen Monaten wird sie selbst auf der neurologischen Station der Charité liegen und mit den Neurologen und Neurologinnen Gespräche über ihr eigenes Gehirn führen - müssen.

Hypercortisolismus führt zu einer Atrophie der CA3- und CA4-Schicht des Hippocampus

Die Diplomarbeit ist geschrieben und abgegeben. Das letzte Jahr des Studiums besteht aus der Vorbereitung auf die abschließenden umfangreichen mündlichen Prüfungen. Und das heißt: 12 Monate lernen, lernen, lernen. Ein Traum! Als Fran sich auf ihre Diplomprüfung in Neuropsychologie vorbereitet, entdeckt sie einen seltsamen dunklen Schatten im Sehfeld ihres linken Auges. Egal, wo sie hinblickt, dieser dunkle Schatten ist da. Binnen weniger Tage schmerzen die Muskeln ihres linken Auges so sehr, dass sie es kaum noch bewegen kann. Immer geradeaus und nie zur Seite zu gucken ist ganz schön schwer. Dann folgen starke Kopfschmerzen. Der anschließende Krankenhausaufenthalt und die MRT-Scans ihres Gehirns und Rückenmarks bringen Gewissheit: Der Sehnerv ihres linken Auges wurde von ihrem Immunsystem attackiert und hat sich dadurch entzündet. Dies könne das erste Anzeichen einer beginnenden Multiplen Sklerose sein, sagen die Ärztinnen. Gewissheit, ob die Krankheit tatsächlich ausbrechen werde, gäbe es jedoch erst in 2 Jahren, sagen die Ärztinnen. Dann werde man wissen, wie viele weitere Entzündungsschübe es in ihrem Gehirn oder Rückenmark gegeben haben wird – und ob die Notwendigkeit bestehe, sich auf ein Leben im Rollstuhl vorzubereiten, sagen die Ärztinnen. WATT??? 

Den weißen Kittel tragen plötzlich die anderen. Die Prüfungsvorbereitung im Fach Neuropsychologie wurde im Februar 2007 also unerwartet ins Krankenhausbett verlegt. Dort lernt Fran die Anatomie des Gehirns auswendig, wobei sie die Abbildungen in ihren Lehrbüchern mit ihrem eigenen MRT-Bilder abgleichen kann. Praktisch. Ihr Spezialgebiet, die negativen Auswirkungen von Stress und insbesondere dem Stresshormon Cortisol lernt sie ebenfalls – am eigenen Körper. Die Therapie einer Sehnerventzündung besteht verrückterweise in einer intravenösen Stoßtherapie mit hochdosiertem Cortison. Frans Passion für Hirnforschung hat sich gelohnt: sie versteht, was da in ihrem Gehirn geschieht und sich eventuell in Zukunft abspielen könnte. Die Neuropsychologie-Prüfung besteht sie mit 1... leider, sozusagen. Sie nimmt sich vor: Irgendwann werde ich ein Buch über das Gehirn schreiben und entwickelt erste Ideen. 

Die Prüfungsvorbereitungen für die weiteren Diplomprüfungen füllen das restliche Jahr. Die Sehnerventzündung heilt nach einem dreiviertel Jahr aus, wird aber von einem ausgeprägten Fatique-Syndrom begleitet, das Fran mehrere Monate das Bett kaum verlassen lässt. Die unsichere Prognose bleibt bestehen. Wird die MS ausbrechen? Alle Prüfungen sind im Winter 2007 geschafft. Fran ist Diplom-Psychologin. Die erste Amtshandlung nach der letzten mündlichen Prüfung : 30 Minuten auf dem Klo in der Uni weinen. Wie wird es gesundheitlich weitergehen? Mit ihrem Diplom in der Tasche ist sie ihrem Berufsziel Psychoanalytikerin schon bedeutend näher gekommen. Als Psychoanalytikerin kann man praktischerweise auch im Rollstuhl arbeiten – man sitzt ja eh die ganze Zeit. Es liegen nur noch sechs Jahre psychoanalytische Weiterbildung vor ihr, die sie rund 50.000 Euro kosten werden - die sie noch nicht hat. Wie soll die dieses Geld auftreiben?
Die Ärzte und Ärztinnen hatten ihr im Krankenhaus etwas Ungewöhnliches geraten: "Wenn Sie Kinder haben wollen, bekommen Sie jetzt Kinder, denn eine Schwangerschaft hat erwiesenermaßen sehr positive Auswirkungen auf eine eventuelle Multiple Sklerose."
Fran ist 28 und möchte gerne Kinder. Ihr langjähriger Freund, ein junger Arzt, ebenfalls. Aber wie man es auch dreht oder wendet: Während der psychotherapeutischen Weiterbildung ein Kind zu bekommen ist sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr schwierig. Man darf diese Weiterbildung nicht unterbrechen. Ansonsten muss man von vorne beginnen - und bezahlen. 
Es ist Winter 2007. 

Psychoanalyse und MySpace

Anfang 2008 nimmt Fran einen Bildungskredit auf, um die nun auf sie zukommenden hohen Weiterbildungskosten finanzieren zu können. Sie beginnt ihre Postgraduierten-Weiterbildung in Psychoanalyse und tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapie am Berliner Institut für Psychotherapie und Psychoanalyse. Der Tagesablauf ist durchgeplant: 6 Uhr aufstehen, morgens ab 8 Uhr in die obligatorische Lehranalyse (bereits die 2. Psychoanalyse ihres Lebens und Fran ist noch nicht mal 30), dann schnell zur Klinik und auf der psychiatrischen Station als Psychologin arbeiten, danach wieder ins Weiterbildungsinstitut zur theoretischen Fortbildung bis 22 Uhr. Dann schnell nach Hause, schlafen, aufstehen...

1200 Stunden arbeitet Fran im Rahmen ihrer Weiterbildung als bereits diplomierte Psychologin auf psychiatrischen Stationen und in anderen Einrichtungen - unbezahlt. Unbezahlt? Ja, denn das ist in Deutschland damals völlig normal, wenn man nach seinem Diplom-Studium eine therapeutische Weiterbildung macht. Man gilt im Krankenhausbetrieb als "Praktikantin", trotz abgeschlossenem Studium. Man ist sozusagen "Diplom-Praktikantin"! Hurra! Einen richtigen Arbeitsvertrag erhält man damals ebenfalls nicht. Alle Diplom-Psychologinnen (bis auf eine einzige!), die auf der Station des Krankenhauses arbeiten, sind solche "Diplom-Praktikantinnen" und schmeißen den Laden inklusive Therapien, Psychoedukationen und Gruppen. Ein lukratives Geschäft für private Krankenhauskonzerne… Den Patienten wird davon natürlich nichts gesagt. Wäre ja peinlich, wenn die Patienten rausfinden würden, dass auf den Stationen fast alle Psychologinnen umsonst arbeiten. 
Manchmal kann Fran dem Klinikum 200 Euro in Rechnung stellen, wenn sie zusätzliche Fortbildungen für die Ärzteschaft gibt, über Narzissmus, über das Gehirn, über Stress, Hypercortisolismus und die CA-3/CA-4-Schicht im Hippoca…ach, ihr wisst schon…

Für ihre Punk Band bleibt schon länger keine Zeit mehr, aber Fran beginnt in der sehr wenigen Freizeit, die ihr bleibt, Songs mit einem kleinen digitalen Mehrspurrecorder aufzunehmen, den ihr ein Freund geschenkt hatte. Musik macht sie dabei mit allem, was sie in ihrer kleinen Wohnung in Prenzlauer Berg findet: Eine antike Kaffeemühle vom Flohmarkt dient als Rhythmuseinheit, eine verstimmte Ukulele, ein altes Akkordeon und sogar Spielzeug-Musikinstrumente für Kinder (in die ihr ein Technik-Genie aus ihrem Freundeskreis einen Klinkenausgang eingebaut hat!) kommen bei den Aufnahmen zum Einsatz.
Frans Freundeskreis besteht nach wie vor vornehmlich aus Musikern und Musikerinnen und insbesondere ihr guter Freund Oded K.dar ermutigt sie, die Musik in ihrem Leben nicht zu vernachlässigen. Es gäbe da jetzt auch dieses MySpace, auf dem man seine eigene Musik hochladen könne, sagt er. Fran weiß noch nicht, wie sehr sich die musikalischen Wege von ihr und Oded K.dar in Zukunft überschneiden werden, aber dazu später…
 
So entsteht zwischen Lehranalyse, Psychiatrie und Abendvorlesungen das Lo-Fi-Album „Headphones“, welches Fran tatsächlich im Laufe des nächsten Jahres auf MySpace hochläd. Der Song „Summer“, den sie in einer Sommernacht auf ihrem kleinen Balkon in Prenzlauer Berg aufnahm, wird sie auf ihrem 2012er Album „Frantastic“ als Bonus Track veröffentlichen.
Ein halbes Jahr nach Beginn ihrer Postgraduierten-Weiterbildung, im Sommer 2008, sagt Fran drei Tage vor ihrer geplanten Hochzeit die Hochzeit ab. Spoiler: Heute verbindet das damalige Fast-Brautpaar eine tiefe Freundschaft und Verbundenheit, ohne Ringe.

Frans Songs finden auf MySpace schnell eine Zuhörerschaft. Radio Fritz featured sie als Newcomerin, Mercedes Benz veröffentlicht ihre Songs auf einem Mix Tape, sogar eine Fran Fan-Page gibt es bereits nach kurzer Zeit. 
Der Produzent und Jazz-Pianist Martin Seyer (Krabbz Soundsystem) kontaktiert Fran Anfang 2009 via MySpace – der Beginn einer langen Zusammenarbeit. Besonders Seyers Instrumentale der Songs „Cheesecake Mountain“ und "Frantastic" (beide Songs werden später ebenfalls auf ihrem Solo-Debut „Frantastic“ erscheinen) lässt Fran hellhörig werden. Wat ´ne Rakete, dieser Seyer! Zum ersten Mal singt Fran auf professionell produzierte Musik und überrascht sich selbst dabei: Die erste Skizze von "Cheesecake Mountain" nimmt sie auf, währenddessen sie das Instrumental zum ersten Mal hört. „Wo kam das plötzlich her?“, wundert sie sich verblüfft über sich selbst. Seit dieser Erfahrung geht sie immer so vor: ihr Mikrofon ist bereits eingeschaltet, wenn sie ein Instrumental zum ersten Mal hört. Die meisten ihrer Lieder werden genau so, nämlich "on the spot" entstehen.

Viele weitere Produzenten melden sich im Laufe der nächsten Monate bei Fran via MySpace. Mit dem amerikanischen Blake Hayden entsteht "Snowflake". Die erste Version des Songs „Echoes“ entsteht ebenfalls mit einem amerikanischen Produzenten -  sowie „Strandbar Berlin“ in Zusammenarbeit mit dem Berliner Peter Kunze und Sebastian Jacobi. Ihr Kumpel Perry Bamonte korrigiert ze English of all ze Texte which is sometimes slightli wrong.

Hypnotized

Einige Zeit später erhält Fran im Frühjahr 2009 via MySpace auch von dem DJ und Techno-Produzenten Oliver Koletzki eine Anfrage: ob sie Interesse habe, die Vocals zu einem Instrumental seines gerade entstehenden Albums „Großstadtmärchen“ beizusteuern? „Klar - why not?“, denkt Fran, die weder Oliver Koletzki kennt, noch jemals eine Nacht in einem Club zu Technomusik durchgetanzt hat. Die Welt der elektronischen Tanzmusik ist ihr vollkommen fremd. Mit Techno ist sie niemals in Berührung gekommen. Sie wählt eines der 3 ihr zugeschickten Instrumentale aus, schreibt einen Text und eine Gesangsmelodie, schickt  noch kurz alles rüber an ihren Kumpel Perry, der ze English richtig fine maked und selbst noch 3 Zeilen beisteuert. Als Fran Perry später fragt, ob er Credits für die (mit Abstand 3 besten Zeilen des Lieds!!! ;) haben will, lehnt Perry dankend ab. Ist ´nen Freundschaftsdienst. Dann setzt sich Fran mit ihrem kleinen digitalen Mehrspuraufnahmegerät an ihren Wohnzimmertisch und nimmt die Gesangslinie auf. "I catch your eyes, try not to smile..." Nach anderthalb Stunden ist alles im Kasten.

Koletzki findet die ihm zurückgeschickten Vocals gut und der Song wird aufgrund der Hook „You got me hypnotized“ kurzerhand „Hypnotized“ genannt. Die Vocals singt Fran einige Tage später in einem Studio nochmal in ein sündhaft teures Mikrofon; die Backgroundvocals bleiben sogar größtenteils die initialen Lo-Fi-Wohnzimmeraufnahmen. Fertig. Fran findet den Song ganz o.k. für einen Pop Song, würde ihn selbst aber nicht hören. Die Alben von Tujiko Noriko laufen bei ihr auf Dauerschleife. Es ist Frühling 2009. Irgendwann im Herbst soll das Album "Großstadtmärchen" erscheinen, sagt Koletzki, den Fran bisher nur bei einem kurzen Kennenlernen im Berliner Oberholz (ihr bester Freund arbeitet dort an der Bar) und beim Singen ihrer Vocals in das sündhaft teuer Mikrofon von Chi-Thien Nguyen aka Chopstick
kurz gesehen hatte.  

Fran ist mittlerweile seit über einem Jahr in psychoanalytischer Weiterbildung und hat ihre benötigten 1200 Stunden Diplom-Praktikantinnen-Arbeit for free im Krankenhaus fast abgeleistet. Sie führt eine minutiöse Strichliste über die Anzahl der Stunden, die sie an ihre Wand geklebt hat. Jeden Tag kommen ein paar Striche beziehungsweise Stunden hinzu. In ein paar Monaten werden es die erforderlichen 1200 sein. Wäre aber zu schön, wenn der ganze Spaß dann schon vorbei wäre… während der psychotherapeutischen Weiterbildung muss man nämlich zusätzlich nochmal 600 Stunden auf einer psychosomatischen Station arbeiten – selbstverständlich im "For-Free-Diplom-Praktikantinnen-Modus", wenn man nicht zufällig eine der ganz wenigen bezahlten Stellen in Berlin ergattert. So oder so muss Fran seir Beginn ihrer Weiterbildung viele hundert Euro monatlich an Weiterbildungskosten bezahlen. 

Nach einiger Zeit meldet sich Koletzki mit überraschenden Neuigkeiten bei Fran: Die von ihm engagierte Radio-Promoterin hatte die Testpressung des Albums "Großstadtmärchen" mittlerweile gehört und habe ihm geraten „Hypnotized“ zur ersten Single zu machen. Er fragt Fran, ob sie Lust habe, ein Musikvideo zu dem Song zu drehen? „Logo. Wenn ich anziehen darf, was ich will?“, fragt sie. „Logo!“, sagt Koletzki. Also trifft sie sich mit 2 Freunden und 2 Freundinnen von Koletzki kurzerhand in der Berliner Hasenheide, um das Musikvideo zu drehen. Koletzki selbst kann nicht dabei sein, dafür schaut Johannes Naber, ebenfalls ein alter Freund von Fran, mit dem sie später noch zusammen arbeiten wird, vorbei. Den „Schulterblick in die Kamera“ hatte Fran als Werbegesicht in den letzten 8 Jahren ja schon reichlich trainiert. Nur musste sie diesmal nicht noch zusätzlich Sätze wie "Meine Zähne haben sich NOCH NIE sauberer angefühlt!" aufsagen, sondern einfach nur sich selbst lipsynchen - also alles easy. „Wird dieses Musikvideo und dieser Song überhaupt irgendjemanden interessieren?“, fragt sie sich, als sie später an Johannes Küchentisch sitzt und ihm mit einem Rotwein  zuprostet. 
Vorspultaste ins Jahr 2023: Das Video zählt auf YouTube über 19 Millionen Aufrufe, der Song auf Spotify über 30 Mio. 
Nochmal Vorspultaste: Und was wird Fran aus den direkten Werbeeinnahmen der Monetarisierung des YouTube-Videos verdienen? Ein paar hundert Euro. 
Kein Scherz. 

The Making of the Band und erste Konzerte

Einige Wochen später, im Sommer 2009, erscheint „Hypnotized“ offiziell. Frans Freund besitzt einen Radiowecker, …der sie ab jetzt mit „I catch your eyes…“ weckt. Das Lied läuft überall. Verrückte Welt. 
Koletzki meldete sich bei Fran im Sommer 2009 dann mit der spontanen Anfrage, ob sie Lust hätte, wieder in einer Band zu spielen, denn er plane gemeinsam mit ein paar Freunden eine Band zu gründen, um das Album „Großstadtmärchen“ live präsentieren zu können. Bock? „Türlich! Bock auf ´ne Band habe ich immer!“, sagt Fran nichtsahnend. 
Die Band „The Koletzkis“ wird im Sommer 2009 gegründet und die Proben beginnen. Am Schlagzeug sitzt Björn Störig, den Bass spielt Chris van Liebling (der extra für die Band Bassspielen lernt!) und Fran teilt sich das Mikrofon mit Juli Holz. Oliver Koletzki steht hinter dem Keyboard. Das erste klapprige Konzert findet am 05. August in kleinem Kreis über den Dächern von Berlin statt, das zweite bereits drei Wochen später in der gehypten Bar 25. Das Live-Projekt nimmt in den folgenden Monaten Fahrt auf. Immer mehr Konzertanfragen flattern hinein, nicht nur für Deutschland, auch für Österreich und die Schweiz. Sogar auf dem Reeperbahn Festival in Hamburg ist die junge Band The Koletzkis vertreten. Der Song "Hypnotized" ist auf dem besten Weg sich in einen Hit zu verwandeln. 
Nachdem das Album "Großstadtmärchen" dann im Oktober erscheint, spielt die junge Band erste Konzerte in Leipzig, München, Bern, Wien und Braunschweig. Im Dezember findet dann das große Release Konzert im Lido, Berlin statt. Der Jahresabschluss besteht in einem exklusiven Live Konzert für Radio Fritz. Ohne zu wissen, dass die Radio-Übertragung bei der letzten Zugabe noch weiterläuft, legt Fran mit der Band eine sehr spontane Version des Songs "Strandbar Berlin" hin - für sie der schönste Moment dieses Konzertes.
Fran ist mittlerweile wieder solo und die freundschaftliche Bandmemberbeziehung, die sich in den letzten 9 Monaten zwischen Oliver Koletzki und Fran entfaltet hat, wandelt sich im Dezember 2009.
Oliver Koletzki und Fran werden ein Paar.


2010 - Lovestoned: Musik oder Psychoanalyse, das ist hier die Frage... 

„Lovestoned“ – der Name wird Programm. Bis Ende 2009 interpretierte Fran als Sängerin bei den Konzerten der Band „The Koletzkis“ ausschließlich Songs anderer Sänger:innen – abgesehen von „Hypnotized“. Aber das soll sich mit dem beginnenden Jahr 2010 ändern, denn Oliver hatte sie gefragt, ob sie ein gemeinsames Album mit ihm produzieren wolle. Im Januar verbringen Oliver und Fran fünf Tage im regnerischen Miami, dann geht die Arbeit am Album weiter. Pop-Musik zu schreiben macht ihr überraschend viel Spaß nach all den verschrobenen Songs in dem eher unwegsamen musikalischen Gelände, das sie in den letzten Jahren durchwanderte. Die 12 Titel für das Album „Lovestoned“ entstehen binnen weniger Wochen. Es ist eine Momentaufnahme, in rasender Geschwindigkeit festgehalten. Der Song „Echoes“ existierte bereits aus einer Kooperationen zwischen Fran und einem amerikanischen Musiker. Oliver produziert zu den Vocals ein neues, ganz anderes, clubtaugliches Instrumental. Auch zu dem Song "Standbar Berlin" von Fran uns ihren Berliner Kollegen produziert Koletzki ein neues Instrumental. Das Album "Lovestoned" klingt insgesamt sehr real und natürlich, wurde jedoch ohne auch nur einen einzigen realen Musiker im Studio aufgenommen - abgesehen von Koletzki natürlich. Neben der Albumproduktion  wird das Studio mit Fototapeten und Stoffen renoviert und die Bandproben gehen weiter. Bereits im April - Oliver ist gerade mit dem Bassisten der Band The Koletzkis in Australien - ist Fran wieder bei Chopstick im Studio und nimmt mit ihm ihre finalen Vocals für das gemeinsame Album auf. 

Wenige Tage vor Abschluss der Studioaufnahmen schickt ihr Oliver aus Australien überraschend noch ein letztes Instrumental zu. Wie dieses entstand, weiß Fran nicht genau, aber sie weiß: Es ist gut! Fran tauft es „Arrow and Bow“. Nachdem sie innerhalb weniger Stunden ihre Vocals dazu schrieb, aufnahm und postwendend an Oliver nach Australien schickte, ist beiden klar: dieser Song wird die erste Single des Albums werden!
Alle Vocal-Aufnahmen sind Mitte April abgeschlossen und Fran übernimmt selbst das Editing aller Vocalspuren. Eine Schnipselarbeit für die sich ihr Sound Engineering Studium gelohnt hat. Zwei Wochen lang sieht sie nur Balken und Spuren, dann sitzt alles. 

Aber eigentlich macht Fran ja etwas ganz anderes als Musik. Und überhaupt: So war das alles nicht geplant! Da die Weiterbildung zur Psychotherapeutin mittlerweile in großen Schritten vorangeschritten ist, erhielt Fran bereits Anfang 2010 die Behandlungserlaubnis für supervidierte Psychotherapien. Sie nimmt erste Patienten und Patientinnen an und kann so zum ersten Mal ein paar hundert Euro im Monat verdienen. Die hohen monatlichen Weiterbildungskosten kann sie davon leider noch nicht decken, aber zumindest arbeitet sie von nun an zum ersten Mal nicht mehr vollkommen "for free". Sie wohnt in einer winzigen 1-Zimmer-Wohnung in der Winsstraße in Prenzlauer Berg, die eine kleine Dusche mit klapprigen Plastikwänden in der Küche und keine Zentralheizung hat. Es gibt eine Heizung mit offenem Gas und eine Elektroheizung. Im WC gibt es gar keine Heizung. Lehrjahre sind keine Herrenjahre, heißt es - vor allem, wenn man Diplom-Psychologin ist und Psychoanalytikerin werden will. 

Im April 2010 beschließt Fran dann nach laaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaangen Überlegungen, ihre psychotherapeutische Weiterbildung nach 16 Monaten abzubrechen. Und damit ihr Berufsziel "Psychoanalytikerin" an den Nagel zu hängen. Ein großer Schritt, der ihr sehr schwerfällt. Die Entscheidung muss äußerst gut überlegt sein, denn sie birgt enorme Konsequenzen. Steigt man aus der psychotherapeutischen Weiterbildung nämlich einmal aus, gibt es kein Zurück mehr. Nach damaligem deutschen Gesetz kann man eine psychotherapeutische Weiterbildung nicht pausieren - selbst, wenn man ein Kind gebärt übrigens! Man kann die Weiterbildung nur abbrechen und das bedeutet konkret: Möchte Fran jemals wieder ihr Ziel verfolgen Psychoanalytikerin zu werden, so müsste sie ganz von vorne mit allen theoretischen Vorlesungen sowie ihrer Lehranalyse beginnen – und diese natürlich auch wieder selbst finanzieren. Seit anderthalb Jahren liegt sie wieder wöchtlich 2-3 Mal auf der Couch ihres Lehranalytikers. Und zahlt alles selbst. Auch die 1200 Stunden bereits geleistete Arbeit in der Psychiatrie würden verfallen und müssten dann von Neuem abgeleistet werden – wahrscheinlich wieder unbezahlt. Hurray. Not.

Fran muss sich entscheiden. Musik oder Psychoanalyse. Zwei ihrer Patienten haben sie bereits erkannt („Sie sind doch die Frau aus diesem Musikvideo von diesem Song, der die ganze Zeit im Radio läuft.“). Erkannt zu werden ist gut für eine Musikerin - und schlecht für eine Psychologin. Fran ist klar, dass sie als niedergelassene Psychotherapeutin nur bedingt als Musikerin in der Öffentlichkeit stehen kann – vor allem, wenn sie das Verfahren der Psychoanalyse anwenden will. Beides schließt sich praktisch aus. Außer man trägt eine Maske, wie Cro. Aber dafür ist es jetzt zu spät. 
Sie berät sich mit dem Institutsleiter und ihren Supervisorinnen und entscheidet, die Weiterbildung tatsächlich zu verlassen. Ein riesiger Schritt. Wird sie später in ihren Beruf der Psychologin zurückkehren (und das wird sie sicherlich), dann wird sie sich einen neuen Schwerpunkt suchen müssen, das ist klar. Ihre Schulden aus dem aufgenommenen Weiterbildungskredit belaufen sich bei ihrem Ausstieg im April 2010 auf 20.000 Euro. 
Fran kann diesen Bildungskredit glücklicherweise durch ihr Einkommen als selbständige Musikerin innerhalb der nächsten anderthalb Jahre zurückzahlen.  2012 ist sie schuldenfrei. 

Die Bekanntheit des Songs „Hypnotized“ steigt weiterhin und Ende Mai findet die erste kleine zusammenhängende Deutschlandtour der Band „The Koletzkis“ statt. Juli Holz hat sich mittlerweile wieder eigenen musikalischen Projekten zugewandt. Fran setzt sich dafür ein, dass ihr alter Freund Oded K.dar als Keyboarder und Gitarrist der Band beitritt. Gleichzeitig beginnen Oliver Koletzki und Fran als Live Act Duo aufzutreten. Die erste Single „Arrow und Bow“ des Albums „Lovestoned“ erreicht die Radiolandschaft im Sommer 2010 und trifft auf Begeisterung, ebenso die Videos zu „Arrow and Bow“ und „Echoes“, die ebenfalls mehrere Millionen Aufrufe auf YouTube erzielen. 
Der Sommer ist heiß und die Band spielt auf vielen deutschen Festivals

Anfang September erscheint das Album „Lovestoned“ und erreicht eine Chartplatzierung mit Platz 87. Kurze Zeit später erhält Oliver das Angebot von Universal, das Projekt-Album „Großstadtmärchen 2“ im nächsten Jahr gemeinsam mit Universal zu entwickeln und es dann auf dem Major Label zu releasen. Er sagt zu. 
Ein zweites gemeinsames Album von Fran und Oliver oder der Band The Koletzkis wird es nun also nicht mehr geben, weshalb Fran ihren Freund und Bandmember Oded K.dar fragt, ob dieser mit ihr in 2011 gemeinsam an einem Fran Solo Album arbeiten wolle. Er ist dabei!

Nach 54 Konzerten endet das Jahr 2010 mit einem Live-Act von Oliver und Fran in der Silvesternacht in einem Berliner Club, der Maria. Im nächsten Jahr werden es 57 Auftritte sein und ein ganz besonderes Konzert wird auch dabei sein: das auf der eigenen Hochzeit. 
…aber davon ahnt Fran in dieser Silvesternacht 2010 noch nichts.

2011 - Eine Hochzeit, mitten in der Baustelle von „Großstadtmärchen 2“

Ein Urlaub auf Bali eröffnet das winterliche Jahr 2011. Am dritten Tag hält Oliver um die Hand von Fran an. Der Verlobungsring mag allerdings nicht so richtig auf ihren Finger passen und fällt immer wieder ab, im Pool zum Beispiel. Kein Problem! Fran ist eine gute Taucherin. 
Zurück im kalten Berlin beginnen diverse Vorbereitungen: für den bevorstehenden Umzug des frisch verlobten Paares nach Kreuzberg, die bevorstehende Tour der „The Koletzkis“ und die bevorstehende Hochzeit im August. Eins war klar: Das Jahr 2011 wird arbeitsintensiv! 

Oliver stürzt sich in die Produktion des Albums „Großstadtmärchen 2“, Fran und Oded K.Dar stürzen sich in die Arbeit am Solo-Album „Frantastic“. Abends trifft man den Rest der Band „The Koletzkis“ zur gemeinsamen Probe. Die Konzerte und Live Gigs sind teilweise zeitlich so kompakt gebucht, dass Fran ihren persönlichen Flug-Rekord bricht: innerhalb von 4 Tagen startet und landet sie insgesamt 12 mal. 

Der Frühling ist da. Anfang März sind alle Kisten gepackt und die neue gemeinsame Wohnung in Kreuzberg wird bezogen und eingerichtet. An den kurzen „Thaibreak“ (Fran nimmt hier an einem verregneten Tag die erste Gesangsskizze von „Scratch a Goodbye“ auf) schließt sich bald die Festivalsaison an. Die Hochzeitsvorbereitungen laufen auf Hochtouren, die Tour bald auch. Nach einer Woche Australien beginnt der Marathon der Sommer-Auftritte. Oliver und Fran spielen Gigs in Europa und Russland, die Band „The Koletzkis“ tritt auf vielen großen deutschen Festivals auf. „Wir üben nur für Rock am Ring...“, sagen sie scherzhaft. Haha. Haha? Spoiler: Nicht haha. 

Am 19.08.2011 heiraten Oliver und Fran in kleinem Kreis in Berlin. Frans Jugendfreund „Doktor Allwissend“ ist ihr Trauzeuge. Der Ehevertrag, der erst einige Jahre später geschlossen wird, ist simpel: Fran tritt monetär radikal von allem zurück, wovon sie zurücktreten kann. Nach einer Woche Hochzeitsreise in den österreichischen Stanglwirt, gutem Essen und frischer Bergluft, folgt auch schon das nächste Konzert. Und dann das Nächste. Und das Nächste. Und so weiter. Die Zeit fliegt. 

Bis zum Herbst haben sowohl Olivers Album „Großstadtmärchen 2“ als auch Frans Album „Frantastic“ Gestalt angenommen. Mittlerweile hat sich Fran für einen Vorschuss von 2.000 Euro dazu verpflichtet, ihre nächsten drei Alben auf dem Label von Oliver Koletzki herauszubringen, Koletzki sichert sich Mitspracherecht bei weiteren Kooperationen: Jede Kooperation von Fran mit anderen Musikern muss von ihm genehmigt werden, wie der Vorschuss-Vertrag regelt.  Fran besingt nebenbei Tracks von Niko Schwind und Format:b, dreht als Werbegesicht wieder Werbespots und treibt sich auf Wohnungsbesichtigungen rum! Schon wieder? Ja, denn der nächste Umzug des frisch verheirateten Paares wird nicht lange auf sich warten lassen! Nochmal Spoiler: Die Berliner Umzugsunternehmen werden sich in den nächsten 10 Jahren noch über diverse Aufträge von Fran freuen können. 

Am 23.12.2011 ist das letzte Konzert des Jahres gespielt, ein Nachmieter für die frisch bezogene Kreuzberger Wohnung gefunden und Olivers Album „Großstadtmärchen 2“ fertig. Die erste Single-Auskopplung wird der Track „Still“ von Oded K.dar und Fran werden. Eigentlich sollte dieser Track die erste Single von Frans kommenden Solo-Album werden, doch Oded K.dar und Fran überließen ihn Oliver, der die Drums des Songs neu programmierte. Und auf expliziten Wunsch von Universal simplifizierte Fran noch ihre Lyrics - besonders im Refrain. Irgendwie schade, denkt sie. Die Pianoversion von „Still“, die K.dar und Fran (im 2021 abgebrannten!) Low Swing Studio von Guy Sternberg aufnahmen, wird ebenfalls auf der Deluxe Edition des Albums „Großstadtmärchen 2“ erscheinen, neben dem Song „Sunset“, dessen Lyrics Fran bereits Anfang des Jahres auf eine Anfrage von Fedde le Grand geschrieben hatte und die seitdem „in der Schublade“ lagen. 

Die Band „The Koletzkis“ soll das Album „Großstadtmärchen 2“ im nächsten Jahr wieder live präsentieren. Es wird fleißig im Friedrichshainer Proberaum geprobt, alle ziehen an einem Strang, alle sind am Start! 
Ein arbeitsreiches Jahr geht am 31.12.2011 zu Ende – für Oliver auf einer Label-Veranstaltung im Astra Berlin, für Fran auf der heimischen Couch. Das nächste Jahr wird sicher ruhiger, denkt sie. 
Gäbe es da nicht dieses eine kleine Problem….

2012 Frantastic   

In den Morgenstunden des 01.01.2012 erreicht Fran eine Nachricht aus dem Krankenhaus: Der Bassist der Band „The Koletzkis“ hat sich zwei Finger seiner linken Hand gebrochen. Was für ein DoppelkNack! Mal ganz abgesehen davon, dass gebrochene Finger verdammt weh tun, kann man natürlich auch sehr schlecht Bass mit ihnen spielen. Was nun? Mitte März 2012 wird das Album „Großstadtmärchen 2“ auf Universal erscheinen und die begleitende Tour der Band „The Koletzkis“ soll beginnen. Der Basslehrer des Bassisten springt kurzerhand ein, damit die Tour-Proben beginnen können. 

Einen Support Act für die anstehende Koletzkis-Tour gibt es noch nicht und steht auch nicht in Aussicht. Fran hat eine Idee: Da sie gerade gemeinsam mit ihrem Freund und The-Koletzkis-Gitarristen Oded K.dar an ihrem Solo-Album „Frantastic“ arbeitet, könnte man ja als DUO die Vorgruppe sein …und dabei gleich mal das neue musikalische Solomaterial live testen.

Natürlich inkognito! Soll ja keiner merken, dass sie es ist. Fran und Oded nennen sich „Layers Acoustic“ und treten tatsächlich als Vorgruppe ihrer eigenen Band auf der Tour auf… mit schwarzer Langhaarperücke, Sonnenbrille und einem herrlichen englischen Akzent. Manche im Publikum kommen dahinter. Vielen fällt die Doppelrolle aber nicht auf. 
Nach dem Umzug Anfang 2012 nach Friedrichshain adoptieren Fran und Oliver die kleine Dackeldame Nikki, die seit diesem Tag zur Familie (und zur Band) gehört. 

Bereits Ende Februar wird das große Album Release Konzert im Berliner Astra geprobt, dann beginnt die Promo-Phase und das bedeutet: Interview für Oliver und erste zarte Auftritte für die Band (inklusive neuem Übergangsbassist), beispielsweise bei Tape TV. Ein Tourplakat für die The-Koletzkis-Tour muss her und kein geringerer als Jim Rakete portraitiert die junge Band. Neben Bandproben sowie gelegentlichen Auftritten von Oliver und Fran im Ausland fließt alle Energie in die umfassende Tourvorbereitung. In der knappen freien Zeit zwischen den Terminen sind Oded und Fran zurück im Low Swing Studio für Recordings. Diesmal allerdings endlich für einige Songs des Solo-Albums „Frantastic“.  

Am 16.03.2012 erscheint dann „Großstadtmärchen 2“. Die Deutschlandtour beginnt am gleichen Tag. An den gelegentlichen Off-Days der Tour werden in Berlin-Friedrichshain begeistert Pflanzen und Blumentopfkübel aus dem Baumarkt auf die Terrasse der neuen Wohnung geschleppt; den Rest der Zeit verbringt die Band on the road. Die Tour ist erfolgreich. Eine Woche „Verschnaufpause“ auf den Malediven nutzt Fran, um in Eigenregie das Musikvideo zum Song „Ocean of You“ von Frantastic zu filmen. Ihr gesamtes Solo-Album steht unter dem Motto Do-it-Yourself. Die Produktion ist völlig eigenständig konzipiert und finanziert. Für die Umsetzung der Songs engagiert Fran Studiomusiker, die unter Odeds Regie im studio A berlin ihre Instrumente einspielen. Auch zum Song „Zen Dance“ dreht Fran ein Video in Eigenregie. Doch es wird noch bis Ende des Jahres dauern, bis das Solo Album erscheint.

Ende Mai findet erneut ein Wechsel in der Band „The Koletzkis“ statt. Odeds guter Freund und NÖRD-Bandkollege Leo Eisenach steigt nun als Bassist ein. Leo hat Bass studiert und nach nur zwei gemeinsamen Bandproben (!) wird sofort der Bandbus bestiegen und das erste Festival der Saison gespielt - danach wird die Tour fortgesetzt. Anfang Juni spielt die Band (einen Tag vor Frans 33. Geburtstag) bei Rock am Ring. Zu ihrem Geburtstag gibt es ein Ständchen vom Publikum bei einem Konzert in Lüneburg und tags darauf spielt die Band bei Rock im Park. Von dort geht es (für Fran) direkt ins Studio für Gesangsaufnahmen. Nach einem kurzen Trip nach Rom (verbunden mit einer Performance auf dem Sommerfest der Villa Massimo) und Barcelona schmilzt der Sommer auf der Autobahn zwischen unzähligen Konzerten hinweg. Der erste Hochzeitstag rauscht vorbei. 

Fran ist seit Beginn des Jahres ständig krank und weiß nicht, woran es liegt. Eine Show ausfallen zu lassen ist keine Option für sie. Band ist Band. Einer für alle und alle für einen. Ibuprofen und ab auf die Bühne. Nur ein zwei Mal musste sie tatsächlich einen Auftritt in ihrer Karriere als Sängerin absagen, weil ihre Stimme schlicht und ergreifend verschwunden war. Die Partycrowd auf Ibiza konnte es verschmerzen. Aufgrund ihrer ständigen Erkältungen sieht Fran im Sommer 2012 zum ersten Mal in ihrem Leben einen Pulmologen und macht einen Lungenfunktionstest. Alles ist o.k. bei ihr. 
Alles geht weiter wie bisher...

Sie überredet ihren Ehemann im Spätsommer für eine Woche in ihr Lieblingsreiseland Japan zu reisen. In Koya San dreht sie Teile des Musikvideos zu „Psychoanalysis“. Die Produktion des Frantastic Albums erreicht die Endspurtstrecke: Mixe müssen Korrektur gehört werden, Fotosessions stehen an, das Cover- und Bookletdesign wird in Auftrag gegeben, die Website zum Projekt geht an den Start, ein deutsch- und englischsprachiges Track-by-Track Video werden produziert. The Koletzkis spielen nach wie vor unzählige Konzerte, unter anderem in Odessa und bei den Deutschpoeten vom Radiosender Fritz. 

Für die Live-Präsentation des Frantastic Albums konzipiert Fran eine eigene Show, gibt aufwendige  Visuals in Auftrag und engagiert zwei Hamburger Tänzer. Die Proben für die Show beginnen und Fran erhält zum ersten Mal in ihrem Leben Gesangsunterreicht. 
Im Herbst erscheint das Video zum Song „Arcade Love“, ein vom Label bzw. Koletzki finanziertes Video. Das Instrumental stammt wieder von Martin Seyer. Es folgt bald die Videopremiere zum Song „Psychoanalysis“ und die ersten Interviews mit Musikmagazinen sowie eine Radioreise durch Deutschland. 

Am 10.11.2012 findet das letzte Konzert von „The Koletzkis“ in Dresden statt. Die Mundharmonika, die sie bei den Konzerten immer spielte (ein Geschenk ihres alten Freundes Perry) wird ihr nach der Show von der Bühne geklaut. Sie braucht sie aber auch nicht mehr. The Koletzkis werden als Band nie wieder auf der Bühne stehen, so wurde es im Laufe des Jahres bereits beschlossen. Die Bandmitglieder gehen eigenen musikalischen Projekten nach, Leonhard Eisenach und Oded K.dar beispielsweise mit NÖRD. Viele Jahre später wird Fran wieder mit Leo Eisenach bei ihrem Blues Projekt "Single Malt Therapy" zusammenarbeiten. 

Nach zwei Jahren Arbeit, rund 20.000 Euro Eigeninvestition für die Albumproduktion und die Live Show, viel Schweiß und Liebe, erscheint „Frantastic“ am 20.11.2012. Das Releasekonzert samt Kostümen, Visuals und Tänzern findet am 02.12.2012 im Berliner Lido statt. Fran beauftragte einen Videoproduzenten das Konzert mit der Kamera zu begleiten. Aus den Aufnahmen wird wenig später das Musikvideo zu „The Spell“ entstehen. 
Die Premiere im Lido wird das einzige Frantastic-Konzert bleiben, das Fran jemals gespielt hat. Gewinne kann sie aus den Verkäufen des Albums nicht erzielen. Festivals interessieren sich für die aufwendige Live-Show nicht.

Das Kaltblut Magazin wählt das Album „Frantastic“ zum Album of the Year 2012.

2013 Die Geburt von The Totalistic Ark und Hamlet

Nach zwei Album-Releases und 39 gemeinsamen Konzerten im letzten Jahr gehen Fran und Oliver zu Beginn des Jahres 2013 wieder auf Reisen. Fran sammelt dabei weiterhin fleißig Bildmaterial für die späteren Musikvideos zu „Ocean of You“ und „The Totalistic Heart“. Der einzige deutschsprachige Fernsehsender, den man auf den Malediven empfangen kann, ist die Deutsche Welle. Und was läuft dort? Ein Beitrag über Frans Album "Frantastic". Die Welt ist klein geworden. 
Über Bangkok geht es weiter nach Thailand und anschließend nach Australien. Das Rainbow Serpent Festival wird von ihrem Ehemann bespielt und in Sydney gibt es ein kleines spontanes „Jazz Konzert“ gemeinsam mit der Jazz Band eines befreundeten Restaurantbesitzers. 

Anfang Februar kehren Oliver und Fran nach Berlin zurück. Am nächsten Tag werden allerdings schon wieder die Koffer gepackt, diesmal für gemeinsame Konzerte in der Ukraine und Russland. Gemeinsame Konzerte werden ab jetzt jedoch die Ausnahme sein. Das Paar hat Ende 2012 (und mit dem Ende der Band „The Koletzkis“) beschlossen, nur noch sehr selten als Live Act aufzutreten. Nur 10 gemeinsame, gut ausgewählte Konzerte werden die beiden in 2014 spielen – die meisten im Ausland.  

Oliver beginnt mit der Produktion seines zweiten Universal-Albums „I am OK“. Fran zieht sich musikalisch von der Bühne der elektronischen Tanz- bzw. Popmusik zurück und konzentriert sich ab Anfang 2013 wieder auf ihre unkonventionelleren Musikprojekte. Sie beginnt im Februar 2013 - nach langer Zeit und frei von standardisierten Popmusikformeln - wieder selbst Musik zu produzieren. Als ihr Mann im März zwei Wochen auf dem Thai Break in Thailand verbringt, verlässt sie das kleine Home Studio buchstäblich gar nicht mehr. Sie komponiert und produziert in dieser Zeit der Ruhe ein neues Album. Ihr Freund Perry tauft es „The Totalistic Ark“. Der Name, so Perry, erschien ihm in einem Traum. 8 Tracks entstehen so in kürzester Zeit: „We are Planets“, „The Totalistic Heart“, The Wolf“, „Secret Garden“, „A Natural Freak“, „I Am Water“, „Slowly Expanding Universe“, „Midnight Masturbation“. 

Ein ganz neues künstlerisches Konzept wird dabei von Fran erdacht und eingefangen: „The Totalistic ARK“ ist eine Kollage aus organischem Klangmaterial, das von ihr zu einer Synthese mit deepen elektronischen Klängen verwoben wird. Naturgeräusche stehen bei diesem Album im Vordergrund und zeichnen das neue Werk aus: der Dschungel bei Nacht, der rauschende Regen, Vogelstimmen, Tiger, Wölfe, der Wald. Das Artwork untermalt ihr Konzept visuell. Sie ist wieder kompromisslos und erfindet ihre Handschrift als Produzentin und Musikerin ganz neu. Inhaltlich greift Fran erneut unter anderem zen-buddhistische Themen auf. 

Fran ist selbst überrascht, wie viel und was alles in diesen zwei Wochen aus ihr herausgesprudelt ist und sendet Oliver die ersten 6 Tracks des Albums nach Thailand. Dieser stutzt. Schnell wird klar: Den Song „We Are Planets“ möchte ihr Mann – inklusive einem Remix von ihm - sehr gerne auf seinem Label veröffentlichen. Das ganze Album auf seinem Label herauszubringen sei jedoch unmöglich, da es einerseits viel zu experimentell und naturalistisch sei, andererseits ein Slot für eine Album-Veröffentlichung bei der bereits feststehenden Planung erst in ferner Zukunft verfügbar sei. 
Eigentlich möchte Fran das Album „The Totalistic Ark“ nur als geschlossene Einheit releasen und ihm nicht nur ein oder zwei Songs entreißen. Ihr Mann bittet sie deshalb, sich für diesen Release an andere Labels zu wenden. Fran bietet das Werk mehreren deutschen Indie- und Major-Labels an. Sie erhält keine Rückmeldung. 

Die Songs „We are Planets“ und „The Totalistic Heart“ erscheinen daraufhin mit einigen Remixen (u.a. auch von Martin Seyer) im August 2013 auf dem Label ihres Mannes. Für das dazugehörige Cover beauftragt Fran einen in Japan lebenden Kollage-Künstler, dessen Arbeit sie sehr verehrt. Seine exklusiv für sie angefertigte Bildkollage erweckt sie in ihrem DIY-Video zum Song „We are Planets“ zum Leben. 

Zum ersten Mal präsentiert Fran „The Totalistic Ark“ im Frühling 2013 live in der Berliner Galerie Team Titanic. Über das Jahr hinweg folgen intime Auftritte, bei denen sie ihr aktuelles Werk einer kleinen Hörerschaft vorstellt, beispielsweise im Berliner Ä oder dem Intersoup
Fran produziert Videos zu den Songs „We are Planets“, „The Totalistic Heart“, „The Wolf“, „The Secret Garden“, „Slowly Expanding Universe“, „I am Water“ und „A Natural Freak“. Letzterem setzt sie ein Zitat von Das Bo voran, welches sie ihrem Lieblingsinterview mit ihm entnimmt. 
Dass Das Bo bei ihren späteren Hörspielen "Kreativität - Die unsichtbare Dirigentin" und "Das verlorene Manuskript" Sprecherrollen übernehmen wird, davon hat Fran nicht die geringste Ahnung.

Insgesamt ist das aktive Musik-Machen im Jahr 2013 für sie jedoch deutlich in den Hintergrund gerückt. Fran wird im Sommer 34 Jahre alt und der zweite Hochzeitstag zieht vorbei. Sie hat beschlossen, ihren Beruf als selbständige Psychologin wieder aufzunehmen. Dies ist langfristig mit einer Familienplanung viel besser vereinbar als das musikalische Rampenlicht und das Tourleben. Im Spätsommer sucht und findet sie einen Praxisraum in Berlin-Mitte, richtet diesen ein, kümmert sich um eine Website und alles, was mit dem Start ihres Privatpraxisbetriebs zusammenhängt. Abseits der Bühne kümmert sie sich nun also um die praktischen Dinge des Lebens.

Für zwei Wochen kehrt sie in ihr altes Umfeld Bath und London zurück. Sie vermisst England. Es ist September als sie mit Oded K.dar und ihren Freunden vor einer Kreuzberger Kneipe sitzt, um den Geburtstag von MiMi zu feiern. Fran bekommt eine – im wahrsten Sinne des Wortes – Schnapsidee, welche sie ihrem Kumpel Oded, der neben ihr sitzt, sofort mitteilt: „Oded, weißt Du, was man eigentlich mal machen müsste? Ein reines Klavier- und Gesangsalbum, auf dem man diese ganzen Elektro-Hits auf eine ganz reduzierte Art und Weise covert und interpretiert.“ Oded schaut sie an und sagt: „Das machen wir.“ Fran weiß, dass Oded DER Pianist und musikalische Mastermind für dieses Projekt ist. Sie sieht ihn an und sagt: "Ja. Lass uns das machen." Die gemeinsame Arbeit an dem Projekt „Hamlet“ beginnt nur wenige Tage später. 

Anfang Oktober wird der 39. Geburtstag ihres Mannes auf einem Mallorca-Trip mit Freunden gefeiert. Fran sammelt Videomaterial für das spätere Video von "The Secret Garden". Auch das Cover Foto des Albums "The totalistic Ark" entsteht auf dieser Reise. Der Oktober ist ebenfalls Startlinie für ein besonders großes Projekt, welches jedoch erst am 31.01.2014 das Licht der Welt auf der Bühne der Jahrhunderthalle in Frankfurt erblicken wird: Das „Music Discovery Projekt 2014“. Das Sinfonieorchester des Hessischen Rundfunks wird nach Arrangements von Gunter Papperitz und mit dem Dirigenten John Axelrod einige Stücke der Alben Großstadtmärchen 1 & 2 sowie Lovestoned interpretieren, mit klassischen Stücken verweben und live präsentieren. Oliver soll dazu an einigen Stellen Klavier spielen. Fran soll (neben Jan Blomqvist, Leonhard Eisenach und Nagel) nicht nur ihre eigenen Songs singen, sondern auch weitere Songs des Albums Großstadtmärchen. Der Arrangeur hat bereits mit der Arbeit begonnen und komponiert fleißig. 
Oliver und Fran können nun mit Vorfreude abwarten, was sich Gunter Papperitz wohl einfallen lassen wird. Spoiler: sie werden nicht enttäuscht werden.

Währenddessen ihr Mann sein zweites Universal-Album „I Am OK“ weiter produziert, verbringt Fran den Herbst mit den Proben für das Hamlet Projekt. Songs werden emsig ausgewählt und die Interpretation mit Klavier und Stimme gemeinsam mit Oded K.dar erarbeitet. Bereits im November finden im Greve Studio die ersten Klavier-Aufnahmen für die erste Hälfte der Songs statt. Um ihre Kosten für die Produktion gering zu halten und um die nötige Ruhe für die teils anspruchsvollen Stücke zu haben, nimmt Fran die Vocals der ersten Stücke im November und Dezember zu Hause auf. Nachts und ganz alleine. 

Nachdem sie in 2013 kein Label für ihr experimentelles Album „The Totalistic Ark“ gefunden hat, wird sie es am 01.01.2014 als Free Download kostenlos auf Bandcamp selbst veröffentlichen. Doch zunächst und bevor es mit der Familienplanung weitergeht, soll es auf einen letzten großen Urlaub gehen, der Anfang 2014 ansteht. 

2014 – “Up in the Air” in der Blackbox Reichenberger

Am 01.01.2014 erscheint „The Totalistic Ark“ als “Free Download” auf Bandcamp. Über 2000 mal (also weitaus mehr als das Album „Frantastic“) wird „The Totalistic Ark“ in den nächsten Wochen dort heruntergeladen werden. 

Im Januar verbringen Oliver und Fran drei Wochen in Miami, Orlando und auf Dominica. Im Anschluss starten sofort die Vorbereitungen für das am 31.01.2014 und 01.02.2021 stattfindende „Music Discovery Projekt 2014“ mit dem Sinfonieorchester des Hessischen Rundfunks in Frankfurt. Zwei Tage gemeinsame Probe mit den Spitzenmusiker*innen vor Ort müssen reichen, dann geht es für alle Mitwirkenden auf die Bühne

Der Dirigent John Axelrod wendet sich bei der Proben bezüglich Frans Timing schmunzelnd an sein Orchester: „Don´t worry about her, she´s like Frank Sinatra, she´ll go in and out... You keep playing. Just dance with her...“. Dies wiederum lässt Fran schmunzeln, da Sinatras Album „Only The Lonely“ tatsächlich die größte Inspiration war, als sie den bei dieser Probe soeben performten Song „I might“ vor einigen Jahren schrieb. 
Die ausverkauften Shows werden aufgezeichnet und via Live Stream übertragen. Sie sind ein voller Erfolg, trotzdem Fran in eben genau diesem Song „I might“ zu früh anfängt zu singen, dann aber sich und die Performance mit einer spontanen Improvisation retten kann. (Wer den Moment nachhören will, skippt kurz mal zu Minute 45:34.)

Fran nimmt erste Klient*innen zur Beratung in ihrer Privatpraxis an. Endlich kann sie wieder – wenn auch zunächst nur sehr wenig - als Psychologin arbeiten. Das Hamlet Album wird erst im Herbst 2014 auf dem Label ihres Mannes erscheinen, also müssen Oded K.dar und sie noch 5 weitere Cover-Songs bis zum Sommer ausarbeiten und aufnehmen. In ihrer Freizeit babysittet Fran oder geht zu Vipassana-Meditationen, eine buddhistische Praxis, mit der sie sich im Rahmen ihrer Diplomarbeit vor 7 Jahren bereits intensiv beschäftigt hatte. 

Fran präsentiert ihr Album "The totalistic Ark" im Ä Berlin und läd die gesamte Show als Video auf ihrem YouTube Kanal hoch. 
Im Februar ist die Produktion von Olivers zweitem Universal-Album „I Am OK” eigentlich abgeschlossen. Doch Universal wünscht sich noch ein „poppiges“ Lied auf dem Album, am besten natürlich einen Radio-Hit. Auf Wunsch von Universal schreibt Oliver ein weiteres Instrumental und fragt Fran, ob sie Vocals dazu beisteuern könnte. Eigentlich sollte sie auf dem Album gar nicht vertreten sein.  Fran schreibt in Windeseile „Up in the Air“. Der Text beschreibt die erhebende Erfahrung einer Vipassana-Meditation, verbunden mit ihrer großen Vorfreude auf ein erhofftes Ereignis in den kommenden Monate...

Universal ist zufrieden und macht den Song prompt zu einer Single des Albums. Dies bedeutet nun natürlich aber auch, dass Fran wieder – zumindest teilweise - in die Promo für das neue Album involviert sein würde. Eigentlich sollte es ja ruhiger um sie werden.
Nach einer Woche gemeinsamem Winterurlaub im Stanglwirt fährt Oliver auf den Thai Break, dann nach Mexico, San Francisco, L.A. und New York. Fran bleibt aus finanziellen und medizinischen Gründen in Berlin. Ihre finanziellen Ressourcen werden knapper. Auch der Musikvideodreh zum Song „Up in the Air“ (für das Konzept und die Umsetzung des Videos hatte Universal Kim Frank beauftragt) muss aus medizinischen Gründen ohne Fran stattfinden. Sie sollte als Sängerin am Rande in einer kurzen Nebenrolle erscheinen. 

Am 16.05.2014 erscheinen das Album „I am OK“ und das Musikvideo zu  Oliver Koletzkis und Frans Song „Up in the Air“. Bei einem gemeinsamen Auftritt bei Joiz wird die Single von den beiden in einer Klavierversion vorgestellt. Danach geht Oliver auf die obligatorische Interview- und Radioreise, um das Album zu bewerben. Fran bleibt zuhause und hütet die Dackeldame Nikki. 
Den 02. Juni 2014, ihren 35. Geburtstag, verbringt Fran wieder im Greve Studio, wo Oded weitere Klaviercover für das kommende Hamlet Album aufnimmt. Fran wird die Vocals zu den Klavierstücken in den nächsten Wochen wieder alleine zu Hause aufnehmen und somit das Album abschließen.  

Fran erfährt im Juni auch, dass sie schwanger ist. Die Freude ist groß. 
So nimmt Fran die Vocals für die 2. Hälfte des Hamlet Albums nun schwanger in den eigenen vier Wänden auf, wenn die Wohnung ruhig geworden ist. Abschließend gehen die Stücke ins Mastering ins studio A berlin. Auch beim Videodreh zur ersten Single „Howling“ im Berliner Nathanja und Heinrich hütet Fran das kleine freudige Geheimnis. Der dritte Hochzeitstag naht.

In der 6. Schwangerschaftswoche erleidet Fran eine Fehlgeburt. Einige Tage zuvor hatten die Ärzte ihr bereits mitgeteilt, dass der Herzschlag des Kindes zu schwach sei. Dann hört der Herzschlag ganz auf. Kurz bevor der tote Embryo operativ entfernt wird, erfolgt die plötzliche Trennung des Ehepaares. 
Innerhalb weniger Tage ändern sich Frans Lebensumstände abrupt und umfassend. Die Vorfreude auf das gemeinsame Kind wird durch eine sofort beginnende Wohnungssuche abgelöst. Ihren Praxisraum in Berlin-Mitte hatte Fran nach dem Eintreten der Schwangerschaft gekündigt.

Zur Curettage begleitet sie ihr bester Freund ins Krankenhaus. 
Da ihr Mann (nach gemeinsamer Absprache) die folgenden 2 Wochen in einen bereits geplanten Urlaub fahren wird, kann Fran diese Zeit nutzen, um eine neue Wohnung zu finden und ihr Hab und Gut in Kisten zu verpacken. Ersteres gestaltet sich etwas komplizierter, denn der Berliner Wohnungsmarkt ist hart umkämpft. Letzteres ist weniger kompliziert, denn Fran besitzt durch die vielen Umzüge lediglich Kleidung, Bücher, Tage- und Textbücher, einige kleine Instrumente sowie eine Hand voll Hausratsgegenstände. Die zwei kleinen antiken Kommoden von ihrer Uroma, eine Teekanne, ein Metalllöffel aus ihren Vorschulzeiten und ein antikes Champagnerglas, das ihr von Freunden zur Hochzeit geschenkt wurde, werden eingepackt. Alles andere lässt sie zurück. 

Im Radio läuft der Song „Up in the Air” rauf und runter. 

Wenige Tage vor der Rückkehr ihres (Ex-) Mannes holt ein Umzugsunternehmen die beiden alten Uroma-Kommoden und Frans Kisten ab. Fran zieht mit der Dackeldame Nikki in eine kleine, möblierte Einzimmerwohnung im Hinterhof der Reichenberger Straße 116 in Berlin-Kreuzberg. Sie ergattert diese Wohnung nur, weil sie nach der Besichtigung die gesamte Miete für das nächste halbe Jahr, die geforderte Kaution und die geforderte Provision auf einmal bezahlt und damit unmissverständlich klar macht, dass sie wirklich DRINGEND diese Wohnung braucht. Das Mietverhältnis ist auf ein halbes Jahr befristet. Bis dahin wird sie sicherlich eine richtige Wohnung gefunden haben, in der sie permanent wohnen kann. 

Die neue Kreuzberger Wohnung ist in einer U-Form um den Fahrstuhl des Hauses, also um den Fahrstuhlschacht, „herumgebaut“. Dieser Fahrstuhlschacht ist mit einer weißen Wand verkleidet, aber das Bett ist keine 2 Meter von dem ratternden Fahrstuhl entfernt, der winzige  Küchentisch sogar nur einen Meter. Ungünstig - vor allem, wenn man eine kleine Dackeldame mit in die neue Wohnung „hineingeschmuggelt“ hat, die dort eigentlich gar nicht wohnen dürfte und aus diesem Grund natürlich auch nicht bei jedem Fahrstuhlgeräusch laut bellen sollte... Der Schmuggel könnte sofort auffliegen. Bisher hatte die Dackeldame Nikki sehr gerne und enthusiastisch bei jedem kleinen Geräusch im Treppenhaus durch Bellen „ihr“ Revier verteidigt. In der neuen Wohnung tut sie dies genau einmal als der Fahrstuhl hinter der Wand zu rattern beginnt und die ersten Stimmen darin erklingen. Nachdem ihr Franchen, äh Frauchen, daraufhin jedoch panisch die Augen aufriss und die Dackeldame in lautem Flüsterton bat "Bloß nicht BELLEN, Nikki!", bleibt diese ruhig - egal wie laut das Rattern im Schacht ist. Hunde sind so verdammt clever. Besonders die kleine Nikki. <3

Das Prozedere des Gassigehens ändert sich ebenfalls: Ohne mit der Dackelwimper zu zucken lässt sich die kleine Dackeldame dafür jedes einzelne Mal von ihrem Frauchen in einen Rucksack hieven, aus dem nur das kleine Köpfchen oben herausguckt, welches wiederum mit einem dünnen Tuch verdeckt wird. An der nächsten Straßenecke wird das haarige Geheimnis enthüllt, aus dem Rucksack gelassen und der Rundgang kann beginnen. Zurück in die Wohnung geht es wieder in der ursprünglichen Verpackung.  

Es ist Sommer. Bis Fran Ende des Jahres eine permanente Wohnung finden würde, bleiben die Umzugskartons in der Fahrstuhlwohnung unausgepackt aufeinandergestapelt – Fran trainiert täglich Slalom-Lauf. Da auf die Trennung (trotz strikter Gütertrennung, wie im Ehevertrag vereinbart) sehr, sehr, sehr viel formaler Schriftkram folgt, gesellen sich zu den sich stapelnden Umzugskartons noch stapelweise Akten hinzu, welche genauso schnell in die Höhe wachsen, wie die mit ihnen verbundenen Kosten. Leider. Es wird eng. Nicht nur in der Wohnung.

Die Kündigung ihres Praxisraums kann sie zum Glück rückgängig machen. Auch wenn sie im Moment unmöglich Klient*innen beraten kann, so wird sie sicher in einigen Monaten wieder arbeiten können, hofft sie. Sie wird sich eine ganz neue Karriere als selbständige Psychologin aufbauen - wenn endlich genug Zeit ist, denn zunächst braucht Fran noch eine permanente Bleibe. Und einen neuen Hausrat. 

Das Hamlet Album „Piano“ soll wie geplant am 10.10.2014 auf dem Label ihres (baldigen Ex-) Mannes erscheinen. Ende August dreht Fran gemeinsam mit Oded ein Musikvideo zum Hamlet Cover von „Kids“. Ihr langjähriger Freund und ehemaliger Trauzeuge Dr. Allwissend übernimmt Kamera, Schnitt und Postproduktion. Frans Freundeskreis ist nach einer langen Zeit, in der sie sich wenig sahen und in der Fran sehr wenig über sich selbst und ihre Ehe gesprochen hatte, zurück und versucht zu helfen, wo es geht. 

Ab Frühherbst läuft die Promo für das Hamlet Album - neben all den elementaren Dingen, die in Frans Leben zu erledigen sind - nur sporadisch. Gemeinsam mit Oded K.dar gibt es verschiedene Auftritte und Interviews, die Fran nicht immer leicht fallen. Aber K.dar und Fran sind ein eingeschweißtes Team. Bei Berlin Music TV spielen die beiden live "Sky and Sand", "My Head is a Jungle" und Hypnotized", das ARD Hauptstadtstudio und der Tagesspiegel läd sie zum Gespräch, sie treten live bei Joiz auf. In der Live-Übertragung lautet eine Zuschauerfrage, ob weitere Projekte mit ihrem Mann Oliver Koletzki geplant sind, worauf Fran zum ersten Mal öffentlich erwähnt, dass vor einer Weile die Trennung erfolgt ist und dass es keine weiteren musikalischen Projekte oder Auftritte mehr geben wird. 

Am 10.09. erscheint das bereits im Sommer gedrehte Video zum Song „Howling“, wenig später das Video zum Song „Kids“. Oded K.dar und Fran spielen ein kleines Konzert im Label-Laden, der eine Minute Laufdistanz von ihrer Wohnung entfernt ist. Zwei Tage später fliegt sie für einige Tage nach Barcelona. Bereits Anfang des Jahres hatte sie ihre Flugtickets für einen Urlaub in Südfrankreich gekauft - welche sie nun zum Glück für einen Flug nach Barcelona umtauschen konnte. 

Die Atmosphäre dieser Zeit fängt Fran in ihrem Video zum Hamlet Cover von „My Head is a Jungle“ ein, das am 11.11.2014 erscheint.

Es gibt gute Neuigkeiten. Die Wohnungssuche ist nach 4 Monaten erfolgreich. Nachdem Fran Mitte November die Schlüssel zu ihrer kleinen 2-Zimmerwohnung in einem Neuköllner Hinterhaus erhält, geht es mit ihrem besten Freund zu IKEA. Der Einkauf fällt etwas größer aus: Sie braucht einmal alles. Wirklich alles. Ihre Verwandten bringen ihr zudem diverse Sachspenden vorbei. Fran richtet ihre neue Wohnung nach dem Vorbild eines Hotelzimmers ein. Sie kauft beliebig austauschbare Möbel. Die neuen Bilderrahmen, die sie nach Hause trägt, bleiben leer, beziehungsweise stellt oder hängt sie diese mit dem Innenleben auf, das ihnen IKEA gab. Sie hat beschlossen nie wieder einen Ort „zu Hause“ zu nennen, geschweige denn sich irgendwo wieder zu Hause fühlen. Alles kann von den einen auf den anderen Tag verschwinden. Ihr Zuhause ist ab jetzt ausschließlich in ihr selbst. Sie trägt es in sich, denn was sie wirklich braucht, befindet sich in ihrem Kopf und Herzen. Das reicht ihr an Sicherheit. Im Dezember bezieht sie ihre „Hotelzimmer-Wohnung“ im Hinterhof. 

5 Monate nach der Trennung – gegen Ende des Jahres 2014 - gibt sie diese nach Absprache mit ihrem (baldigen Ex-) Mann in einem kurzen Facebook-Statement bekannt. Nun, da sie zumindest wieder festen Boden unter den Füßen und eine permanente Bleibe hat, wird sich das nächste Jahr um den Aufbau ihres beruflichen Werdegangs als selbständige Psychologin drehen. Nachwuchs möchte Fran nicht mehr. Bereits in ihrer Ehe sagte sie, dass sie sich ebenfalls vorstellen könne, stattdessen Bücher zu schreiben. Ihre Tage- und Textbücher schleppt sie seit dem Auszug bei ihren Eltern in einer riesigen Kiste von Wohnung zu Wohnung. Irgendwann wird sie Zeit haben ihre Ideen auszuarbeiten, das Buch über das Gehirn zum Beispiel. …und Bücher sind ja fast wie Kinder, die irgendwann in die Welt hinausgehen und ein Eigenleben entwickeln.

Fran hat noch keine Ahnung, dass sie in dreieinhalb Jahren, genauer gesagt am 09.05.2019, eine E-Mail von der Lektorin eines deutschen Buchverlags erhalten wird. Die Lektoren wird sie fragen, ob sie ein Sachbuch über das Thema Psychologie und Kreativität, insbesondere ihre Spezialgebiete, die kreative Persönlichkeit und das kreative Gehirn, schreiben möchte. Aber bevor in der Zukunft überhaupt Bücher geschrieben werden können, muss sich Fran zunächst ihre Spezialgebiete finden. Es liegt noch ein langer Weg vor ihr. 

Also zurück zum Jahresende 2014: Fran sitzt mit der Dackeldame Nikki in ihrer neuen Hotelzimmer-Wohnung und hofft sehr, dass nun etwas Ruhe in ihr Leben einkehren wird. 
Doch das Leben wird im neuen Jahr zum zweiten Mal sehr hohe Aktenstapel auf ihrem Schreibtisch in die Höhe wachsen lassen. 

Aber von all dem ahnt sie noch nichts, als sie Silvester mit ihren Freunden im drumherum feiert. Guten Rutsch.

2015 – Raus aus den Aktenstapeln, rein in die Aktenstapel

Das Jahr 2015 beginnt erneut mit einer kleinen Ärzte-Odyssee. Die Ursache der abrupt auftretenden rasenden Schmerzen in ihrer linken Gesichtshälfte gilt es herauszufinden. Bevor ihr Zahnarzt die Ursache innerhalb von 20 Minuten beseitigen kann (mein Gott, was wären wir ohne Zahnmedizin…!!!!), wird sogar ein neues MRT ihres Gehirns veranlasst. Es stellt sich dabei heraus, dass seit der vergangenen Sehnerventzündung keine neuen Schübe einer möglichen MS stattgefunden haben. Eine große Erleichterung – genauso so groß, wie die Erleichterung, als sie nach der kurzen zahnmedizinischen Behandlung die Zahnarztpraxis verlässt. 

Mit ihrem neuen Dach über dem Kopf nimmt sich Fran nun Zeit in Ruhe zu überlegen in welche Richtung sie ihre Karriere als Psychologin ausrichten will und kann. In ihrer Praxis in Berlin-Mitte berät sie mittlerweile mehrere Klient*innen, vornehmlich Musiker*innen und Menschen aus der Musikbranche. Sich als selbständige Psychologin auf dem freien Markt langfristig gut über Wasser halten zu können, ist jedoch bekannterweise schwer. Da sie ihre Weiterbildung zur approbierten Psychotherapeutin vor 5 Jahren abgebrochen hatte, besitzt sie keine Approbation, kann also nicht mit Krankenkassen abrechnen. Fran zahlt als Selbständige monatlich mehr für ihre private Krankenversicherung als Miete für ihre Wohnung (oder für den Praxisraum) – und gewiss werden die monatlichen Beiträge über die Zeit unweigerlich in die Höhe steigen. 
Ein guter Plan muss her, um sich beruflich zu etablieren. 

Möchte sie Psychologische Psychotherapeutin mit Niederlassung und Krankenkassensitz werden, so müsste sie die teure mehrjährige Weiterbildung zur Psychotherapeutin (inklusive aller Theoriestunden, der Lehranalyse, 1800 Stunden psychiatrische und psychosomatische Arbeit etc.) von vorne beginnen. Das ist ausgeschlossen in ihrer jetzigen Lebenssituation. 
Aber eine andere Möglichkeit steht ihr offen: Fran kann ihre Spezialgebiete weiter ausbauen und andere Weiterbildungen absolvieren. 

Ergo: Ihr Entschluss steht Ende Januar 2015 fest. Sie spezialisiert sich weiterhin auf Musiker*innen sowie Menschen, die in der Kreativbranche tätig sind. Zudem wird sie etwas Geld für eine halbjährige Weiterbildung zum systemischen Coach in die Hand nehmen, die im April startet.  

Neben der Arbeit in der Praxis und ihrer Weiterbildung dreht Fran weiterhin von Zeit zu Zeit Werbung. Auch die Musik verschwindet nicht vollständig aus ihrem Leben. Da Fran seit der Trennung keine Musik produzieren konnte, nun aber der neue Computer und die neue Soundkarte geliefert wurden, kann sie Anfang 2015 endlich dort anknüpfen, wo sie 2013 mit „The Totalistic Ark“ aufgehört hatte: sie produziert kauzige Musik. Die Textskizzen und Ideen, die in ihrer Wohnung in der Reichenberger Straße entstanden sind, kann sie nun endlich musikalisch umsetzen und ausarbeiten. So schließt sie in den nächsten Monaten in einigen nächtlichen Sessions das Album „Blackbox Reichenberger 116“ ab.

Am 20.02.2015 beginnt sie zudem – die aktuelle YouTube Szene Deutschlands persiflierend - Vlogs und Videos auf ihrem YouTube Kanal hochzuladen. Fran berichtet darin von ihren laufenden Musikproduktionen (20.02.2015), ihrem neuen Equipment (23.02.2015), sie gibt kleine Einblicke in ihr Leben und die Entstehung des neuen Albums (26.02.2015) oder macht auch einfach mal nur ein Quatsch-Video über den großen Bravo-IQ-Test. 
Sie stellt die ersten Songskizzen vor („Blackbox Reichenberger 116“) ("Killing Time") ("The First Kiss") und gibt den Zuschauer*innen weiterhin klitzekleine Einblicke in ihr Leben. Neben vielen ihrer Freunde wird die aufmerksame Zuschauerin in den Vlogs unter anderem auch Leonhard Eisenach, Oded K.Dar und Doktor Allwissend wiederentdecken, mit denen Fran auch später zusammenarbeiten wird. 

Fran ist endlich wieder da angekommen, wo sie hingehört: bei ihren Freunden (und auf deren Konzerten), mitten in der Berliner Musikszene. Sie vloggt aus Paris, erzählt lustige Anekdoten von ihrer mündlichen Diplom-Prüfung und stellt nebenbei erste psychologische Format-Ideen vor. Sie vloggt vom Deichkindkonzert, dreht ein „Kommentare Kommentieren Video" (geschnitten von ihrem Alter Ego "Fränkowitsch"!) und veröffentlicht die Outtakes gleich dazu. Immer wieder kommt sie auch auf psychologische Themen zu sprechen.

Vereinzelt steht Fran auch wieder auf der Bühne, beispielsweise mit ihrer Freundin Babette Conrady und ihrem Freund Markus Kavka in Hamburg, als Solo Act im Privat Club, dem Drumherum, in Lüneburg und mit Oded K.dar als Hamlet Duo. Mit dem Musikproduzenten Dapayk startet sie eine kleine Kollaboration und singt auf zwei seiner Tracks, die später erscheinen werden.  
Sie veröffentlicht sogar das alte Video von ihrem Auftritt als Backgroundtänzerin der Superboys bei der ZDF Hitparade und kommentiert es. 

Da das Album „Blackbox Reichenberger 116“ zu Beginn des Jahres 2016 erscheinen soll, startet sie gegen Ende des Jahres eine Videoreihe über das Album, beginnend mit einem Video über den Song "(B)rave New Word", welches verwirrende Zitate der zeitgenössischen Popkultur enthält. Es folgen mehr oder weniger erklärende Videos zu den Songs „The First Kiss“, "Killing Time", "The Sweetness Falls Beneath Your Skin", "Forgiven" und zukünftigen Video-Ideen zum Thema Hirnforschung. Ihr Alter Ego "Fränkowitsch" hat einige Gastauftritte in den Videos. Das Video zum Song „Heartbeat“ schließt die Videoreihe zunächst ab, denn das Video zum Song „Blackbox Reichenberger 116“ wird erst über ein Jahr später erscheinen. 

Ihren 36. Geburtstag verbringt Fran mit ihren Freunden auf einem kleinen selbst organisierten Hippie-Festival.  Hinter den Kulissen wird in 2015 sehr viel gearbeitet. Fran kümmert sich um den Ausbau ihrer Praxis, geht die ersten Kooperationen mit Musiklabels und YouTube-Netzwerken ein, sie absolviert die halbjährige Weiterbildung zum systemischen Coach und verschlingt endlich wieder psychologische Fachliteratur.

Für eine Kooperation in Amsterdam beschäftigt sie sich zum ersten Mal seit ihrem Studium wieder intensiv mit neuropsychologischen Themen und sie schreibt daraufhin ein umfangreiches Skript für eine 15-teilige YouTube-Videoreihe, in welcher sie das Gehirn (insbesondere das Thema „Emotionen und das Gehirn“) populärwissenschaftlich und leicht verständlich vorstellen will. Ihr wird die Zeit fehlen die Videoreihe abzudrehen. Aber das Thema Neuropsychologie wird in den nächsten Jahren wieder zu einer echten Herzensangelegenheit für sie werden. 

Doch Fran wird in 2015 auch für sehr lange von der Arbeit abgehalten. Wodurch? Durch andere Arbeit. Ein Ereignis im April schneidet ihr empfindlich viel Zeit aus den Rippen und lässt erneut Aktenberge auf ihrem Schreibtisch in die Höhe wachsen. Raus aus den Aktenstapeln, rein in die Aktenstapel. Die erhoffte Ruhe wird erstmal nicht einkehren. Dafür kennt sich Fran mittlerweile immer besser mit Urheberrechten und anderen juristischen Aspekten des Musik Business aus. Leider. 
Aufgrund der Vielfältigkeit ihrer Tätigkeiten hat Fran in ihrem bisherigen Berufsleben natürlich bereits etliche Verträge über Urheberrechte an Ton- und Bildmaterial, prozentuale Verteilungen und die Abtretung von Rechten unterschrieben. Gang und Gäbe im Leben einer kreativen Selbständigen. Doch ein besonderer Vertragsschluss über ein Projekt, welches still im Hintergrund und ohne die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit in 2014 durchgeführt wurde, lief sogar SO STILL IM HINTERGRUND ab, dass der Vertrag ohne Frans genaue Kenntnis und schriftliche Zustimmung abgeschlossen wurde. Es handelte sich dabei nicht um irgendeinen Vertrag, sondern um den umfangreichsten Vertrag ihres bisherigen Lebens. Dies alles eröffnet sich Fran aber erst im April 2015. Und das Kind ist bereits in den Brunnen gefallen, wie sie ebenfalls erfährt. 
Fran bleibt rückwirkend die komplizierte Aufarbeitung des Falls überlassen. Sie muss weltweit Kontakt zu den verschiedenen Vertragsparteien aufnehmen, um mühsam zurückzuverfolgen, wann, wer, was (in ihrem Namen) genehmigt und unterschrieben hatte. Die Aufarbeitung ist unfassbar arbeitsintensiv und wird ihr noch bis zum Sommer 2017 sehr viel Zeit aus den Rippen schneiden. Zum ersten Mal lässt sich Fran bezüglich ihrer Rechte als Urheberin anwaltlich beraten – und dabei wird über die kommende Monate immer mehr Unschönes aufgedeckt. 
Der Schock kommt in Wellen, nachdem immer mehr Licht ins Dunkel gebracht wurde. Fran sitzt am Rande eines schwarzen Lochs und kann nun zum ersten Mal, über den Ereignishorizont blickend, sehen, wie viel Geld sie in der Vergangenheit unwissentlich verloren hat und wie und auf welchen Bahnen es in die Taschen von anderen Menschen geflossen ist. 

Im Jahr 2017, auf dem Gipfel des Aktenbergs und nach hunderten Stunden Aufarbeitung, wird sie sich entscheiden müssen: Soll sie den Fall vor Gericht bringen und kämpfen?

Das Jahr 2015 neigt sich dem Ende. Im Dezember ist der offizielle Scheidungstermin von Fran und ihrem Ex-Mann, der nur wenige Minuten dauert. Danach werden sich Fran und Oliver nie wieder begegnen. Schweren Herzens, aber mit der Gewissheit, das Richtige zu tun, entschließt sich Fran im Dezember die kleine Dackeldame Nikki in eine Familie abzugeben. Die kleine Wohnung im Neuköllner Hinterhof und das neue Leben sind nicht dackelgerecht - auch wenn manche von Frans Klient*innen den kleinen Hund in der Praxis sehr vermissen. 
Für alle Dackelfans zur Beruhigung: Nikki geht es seitdem besser denn je. Sie hat das gefunden, was jeder kleine Dackeldame verdient: Eine Familie, die sie über alles liebt. 

2016 - Aufbauarbeiten - Stein für Stein

Die Karriere als selbständige Psychologin schreitet voran, das berufliche Netzwerk von Fran wächst. Es gilt nun aber auch auf dem Weg, der zu begehen ist, einige wichtige Abzweigungen zu nehmen – oder eben nicht. Fran erhält mehrere Anfragen von TV Sendern, darunter eine Anfrage von einem großen deutschen Privatsender, die plötzlich sehr konkret wird: 
Möchte sie in einem Scripted Reality Format als Psychologin in der nächsten Staffel vor der Kamera mitwirken? 
Fran zweifelt und als sie ihrem guten Kumpel Johannes Naber von der Anfrage erzählt, bestellt dieser sie prompt und mit sofortiger Wirkung zu einem Abendessen ein und redet ihr (zum Glück!) mit Nachdruck ins Gewissen. Fran bedankt sich bei Johannes für den gewaschenen Kopf und stellt die Gleise wieder richtig: sie lehnt ab. 

Neben ihrer Praxisarbeit beginnt Fran in 2016 stattdessen für kleine YouTube Kanäle als Psychologin vor der Kamera zu stehen und sie ist Gast bei einigen Podcasts. Zum allerersten Mal steht Fran auch als Psychologin mit der Spezialisierung auf Musiker*innen vor der Kamera und dem Mikrofon: Die Videoreihe mit dem Musiker Delush startet. 

Neben ihrem Praxisbetrieb in Berlin reist Fran sehr viel beruflich und privat. Manchmal nimmt sie die Vlog-Kamera mit. Vereinzelt spielt sie Gigs in Moskau und Berlin. Das ständige Aus-dem-Koffer-Leben begrüßt sie. 
Johannes Naber fragt sie, nachdem sich beide über einen langen Zeitraum über das Drehbuch seines neuen Film ausgetauscht hatten, ob sie die Lead Vocals in der nun entstehenden Filmmusik singen möchte. Er brauche eine authentische weibliche Stimme, die verstehe, worum es in dem Film gehe.... Die Aufnahmen mit dem Filmkomponisten Oliver Biehler beginnen. Das Deutsche Filmorchester Babelsberg untermalt Frans Stimme. 

Am 04.10.2016 erscheint der Kinofilm „Das kalte Herz“ von Johannes Naber. Der Film erhält 2017 den Deutschen Filmpreis für die beste Filmmusik und das beste Maskenbild. Zudem erhält der Film im gleichen Jahr den Deutschen Filmmusikpreis für „Die beste Musik im Film“. 

2017 - Reconquista Life

Fran weitet ihr berufliches Netzwerk nach Köln aus und beginnt zwischen ihrer Heimatstadt Berlin und ihrer zweitliebsten Stadt Deutschlands zu pendeln. Im Frühjahr kommt die mittlerweile 2 Jahre andauernde (und mit der Zeit immer komplexer gewordene) vertragliche Auseinandersetzung über die urheberrechtlichen Sachen endlich zu einem Ende. Fran entscheidet sich keine Klage einzureichen. Das kleine Grundstudium in Musik- und Vertragsrecht, das sie in den letzten zwei Jahren absolvieren musste, reicht ihr an Zeitaufwand. Sie möchte ihre Zeit anders nutzen. 

Und das tut sie. Fran unterstützt die Aktion „1000 Gestalten“ in Hamburg und nimmt eine kleine Nebenrolle in dem Kurzfilm „Nightmares“ an (in welchem sie praktischerweise eine Psychologin spielt). 
Auch für ein paar musikalische Ausflüge ist nun Zeit: Fast zeitgleich erhält Fran die Anfrage von ihrem alten Management, ob sie Vocals zu Tracks von den Produzenten Lexer und Dirty Doering beisteuern wolle. Sie sagt zu. Die Vocal Recordings für „Dirty Talk“ (Dirty Doering feat. Fran) und „Eagle Eye“ (Lexer feat. Fran) finden statt. Zudem nimmt Fran gemeinsam mit Oded K.dar in seinem Studio eine Klavier- und Gesangsversion („Reason“) für das Album „Against the Current“ von Lexer auf. Auch ein Video zum Track „Eagle Eye“ wird gedreht und erscheint im Sommer 2017. 
Sie hat einige Jahre keine Pop Musik mehr geschrieben. Der kurze Ausflug macht ihr Spaß. 

In einer Sommernacht schnappt sich Fran (nach vielen Jahren) sogar mal wieder selbst eine Gitarre und produziert ein Cover des Post Malone Hits „Go Flex“. 

Aber auch für ein umfangreicheres musikalisches Projekt beginnen im Sommer 2017 die Proben: Single Malt Therapy. Gemeinsam mit dem Blues Gitarristen Stefan Matussek schreibt und covert Fran Blues Lieder. Als sie ihrem Kumpel Dave Allen für ein paar Tage ihr Apartment überlässt, weil dieser auf einer längeren Europareise einen Stop-Over in Berlin macht, nimmt dieser sie spontan mit in die Berliner Candy Bomber Studios – denn, so Dave, wenn sie vorhabe eine Blues EP zu produzieren, dann sei dies genau der richtige Ort. 
Mit offenem Mund schreitet Fran durch die heiligen Hallen. Dave wird recht behalten und es wird nicht das letzte Mal gewesen sein, dass Fran die Candy Bomber Studios betreten hat. 
Das nächste Mal wird sie im Januar 2018 aber noch einige Musiker mitbringen, unter anderem Leo Eisenach.

Erste Auftritte als Blues Duo „Single Malt Therapy“ haben Matussek und Fran inkognito als Straßenmusiker in Berlin Friedrichshain. Es folgt bald ein Auftritt in der Berliner Ä Bar. Im Winter beginnen die Proben mit Leonhard Eisenach, der Bass auf der Blues EP von "Single Malt Therapy" spielen wird, und Bela Brauckmann, der Schlagzeug spielen wird. 

Im Herbst erscheinen auf Frans YouTube Kanal die ersten beiden Videos zum Thema „Emotionen und das Gehirn“ - Fränkowitsch stört sie natürlich dabei. 
Fran hält als Speakerin erste Talks zum Thema „Mental Health im Musikbusiness“, etwa bei der Most Wanted:Music Conference in Berlin und der Berlin Music Commission
Zudem steht sie für die Dokumentation „Lösch Dich“ als Psychologin vor der Kamera. Jan Böhmermann berichtet über die Doku im Neo Magazin Royale und begründet #reconquistaInternet.

2018 - Work Hard, Play Hard (und zwar The Blues)

Im Januar finden die Aufnahmen für die Blues EP „Out of the Frying Pan, Into the Fire“ in den Berliner Candy Bomber Studios statt. Stefan Matussek ist an der Gitarre, Leonhard Eisenach am Bass, Bela Brauckmann am Schlagzeug und Fran am Mikrofon. „Single Malt Therapy“ stellt sich in einem kurzen Interview-Video vor. Zudem erscheinen zwei Videos, in denen Fran und Matussek die Blues Songs „Stormy Monday“ und „Come on in my Kitchen“ in den Küchen ihrer Freunde live covern. 

Fran arbeitet viel und pendelt als Psychologin noch immer zwischen Berlin und Köln. Sie vermietet ihre Wohnung unter und lebt nun vollkommen aus dem Koffer. Sie braucht nichts außer ihrem Laptop. Nur ihre Bücher vermisst sie von Zeit zu Zeit. 
Neben Abstechern nach Venedig und Barcelona unternimmt sie auch eine einmonatige Japanreise, auf der sie ihren 39. Geburtstag verbringt. Sie dokumentiert die Japanreise mit ihrer Vlog-Kamera. 16 Folgen der Videoreihe „Fran in Japan“ entstehen. 

Auf dem Hamburger Reeperbahn Festival ist Fran nun nicht mehr als Musikerin vertreten, sondern als Psychologin auf einem Panel zum Thema „Mentale Gesundheit im Music Business“. Und auch auf der Most Wanted:Music Conference ist sie wieder zu ihrem Spezialgebiet auf einem Panel neben Anja Schneider und Tristan Hunt dabei. 
Beim Berlin Music Pool wird sie als Expertin für Beratungen von Künstler*innen aufgenommen. 

Fran geht noch immer regelmäßig auf Konzerte und am 20.10.2018 sieht sie zum zweiten Mal ihre neue Lieblingsband live: Gaffa Ghandi! Von einem gewissen sprechenden Gaffa Ghandi wird man in Frans späterem Werk noch hören….

2019 - Die weitere Spezialisierung auf zwei Fachbereiche: Die Persönlichkeitspsychologie kreativer Menschen und das kreative Gehirn – Die Nische ist gefunden. 

Die Spezialisierung von Fran nimmt weiter Gestalt an. Ihre Praxis boomt und sie beginnt sich fachlich insbesondere mit der Psychologie der Kreativität, speziell mit der Persönlichkeitspsychologie und dem kreativen Gehirn, zu beschäftigen. Nach einem langen Weg des Wiederaufbaus ist sie endlich angekommen. Bereits im Januar gibt sie an der Hochschule der populären Künste Berlin (HdpK) als Gastdozentin einen umfangreichen Workshop zum Thema „Musikerpsychologie - Persönlichkeitspsychologie und Resilienz – Mental gesund in der Kreativbranche“. Fran liebt das Thema, nimmt sich extra einen Monat Urlaub für die umfangreiche Vorbereitung und kniet sich richtig rein! 

Schon im Februar ist sie zurück an der HdpK Berlin, diesmal mit einen Impulstalk zum Thema „Mentale Gesundheit im Music Business“ im Rahmen der dort ins Leben gerufenen Pop Ambulanz. 
Fran ist in 2019 bei Toyah Diebels Podcast „Toyah aber billig“ zu Gast, zwischendurch steht sie in Köln als Psycholologin beim YouTube-Format „World Wide Wohnzimmer“ zu einem sehr besonderen Thema Rede und Antwort. Kölle ist mittleiweile fast wie eine zweite Heimat für sie geworden. Die HdpK Berlin fragt sie sogar für einen ausführlichen Workshop zum Thema "Das kreative Gehirn - Die Neurowissenschaft der Kreativität" an. 

Ihr großes Engagement zahlt sich aus: Am 09.Mai 2019 landet in Frans E-Mailfach plötzlich die Anfrage einer Lektorin eines Sachbuchverlags. Diese sei, so teilt ihr die Lektorin mit, auf Fran als Psychologin bei ihrer Recherche gestoßen. Die Sachbuchlektorin fragt Fran, ob sie Interesse habe, ein Buch zu schreiben. Die Referenzen des Verlags sind sehr gut. Fran steht in der Küche, als sie die Anfrage liest und traut ihren Augen nicht, denn mit dem Eingang dieser Mail an sie geht eine sehr verblüffende Synchronizität einher: Am Tag zuvor war sie frühmorgens erwacht und sagte zu ihrem Freund, sie habe beschlossen, sich ab Herbst 2019 dem Schreiben zu widmen. Eine lange innere Abwägung ging dieser Entscheidung voraus. Diese wirklich außergewöhnliche Synchronizität der persönlichen Entscheidung mit der offiziellen Anfrage der Lektorin teilt Fran ebendieser prompt in ihrer ersten Antwortmail mit. Beide sind erstaunt und verabreden ein erstes Gespräch einige Tage später. 

Beim ersten ausführlichen Telefonat mit der Lektorin bekundet Fran also ihr Interesse. Erste Ideen werden besprochen. Die Lektorin sucht insbesondere eine Autorin für ein Sachbuch über die Psychologie der Kreativität. Fran ist glücklich. Ihre harte Arbeit hatte sich also  wirklich gelohnt. Sie sagt der Lektorin allerdings auch, dass die weitere Planung des Projekts einige Monate nach hinten verschoben werden müsse, genauer gesagt auf den September 2019. Hierfür gibt es gleich mehrere Gründe gleichzeitig: 
Fran muss zunächst einen umfangreichen und bereits geplanten Workshop zum Thema „Das kreative Gehirn - Neuropsychologie der Kreativität “ für die Hochschule der populären Künste vorbereiteten. Die Lektorin des Buchverlags ist von dem Thema begeistert. Einen Monat wird sich Fran für die Vorbereitung frei nehmen und ihren Praxisbetrieb herunterfahren. Anschließend wird Fran ein weiteres Mal für längere Zeit nach Japan reisen. Und noch eine wichtige Sache möchte Fran – bevor sie sich einem Sachbuch über ihre psychologischen Spezialgebiete zuwenden könne – erledigen: Fran schreibt bereits seit einigen Jahren an einer ausführlichen Biografie. (Die stark verkürzte Synopsis dieses Buchs liest Du in diesem Moment.) Ein wichtiger Teil der Biografie fehlt jedoch noch, die Zeit zwischen 2009 und 2015. Bevor sie sich anderen schriftstellerischen Projekten zuwenden kann, möchte sie das Projekt „Biografie“ abschließen, so erklärt Fran bei dem initialen Gespräch. 

Fran verbleibt mit der Lektorin also folgendermaßen: Erst Vorlesung ausarbeiten, dann Biografie abschließen, dann Japan bereisen und im Spätsommer oder Frühherbst wird sich die Lektorin wieder bei ihr melden. Dann kann die Realisation von Frans Sachbuchs über die Psychologie der Kreativität Gestalt annehmen, denn ganz alleine ein Sachbuch zu schreiben würde sicherlich einige Monate, wenn nicht sogar ein ganzes Jahr dauern. Dies muss gut geplant sein. 

Gesagt, getan. Fran ist mittlerweile 40 geworden und nach dem erfolgreichen Workshop zum Thema „Das kreative Gehirn“ an der Hochschule der populären Künste, der vollendeten Biografie, einem Vortrag bei der Berlin Music Commission, einem kleinen Interview mit dem jetzt.de Magazin, einigen anderen Workshops und der anschließenden Japanreise, kehrt sie am 01.09.2019 aus Tokyo nach Berlin zurück. Aus der Japanreise entsteht später die Videoreihe „Fran walks Japan“. 

Einige Tage nach Frans Rückkehr nach Berlin, am 09.09.2019, findet eine weitere schicksalshafte Begegnung bei einer Veranstaltung der Berlin Music Commission statt. Fran läuft an diesem Abend zufällig einigen weiteren Psycholog*innen über den Weg, die ebenfalls im Musik Business arbeiten. Die Kolleg*innen haben in dem Gewühl irgendwie zusammengefunden und stehen nun mit einem Glas Rotwein um einen weißen Stehtisch, über ihnen der Nachthimmel Berlins. Aus dem spontanen Gespräch ergibt sich eine Idee: 
wir schließen uns zusammen und bauen gemeinsam einen Verband aus Psycholog*innen auf, die auf die Musik- und Kreativwirtschaft spezialisiert sind! 
Die Geburtsstunde des MiM (Mental Health in Music) Verbands hat geschlagen. Die Konzeption und Planung beginnt postwendend. Den Kolleg*innen ist in der Gründungsnacht klar: Das ist ´ne gute Idee! Aber bis das Projekt in einigen Monaten gelauncht werden kann, wird noch eine Menge Hirnschmalz und Zeit hineinfließen  müssen. Die Kolleg*innen beginnen kollektiv die Ärmel hochzukrempeln und hängen sich richtig rein. 

Bis zum offiziellen Start des MiMs im Frühling 2020 (zufällig inmitten des ersten Lockdowns – von einer weltweiten Pandemie ahnt noch niemand etwas) wird noch ein knappes halbes Jahr und viele Stunden Arbeit vergehen. 

Genau eine Woche nach dieser Gründungsnacht des MiMs meldet sich auch die Lektorin wieder mit einer E-Mail: Die Themen „Die gesunde Persönlichkeit in der Kreativbranche“ und „Neurowissenschaften der Kreativität“ sollen Gestalt annehmen, nun allerdings - dies ist etwas ganz Neues! - als Hörbuch und nicht mehr als Buch. 

Alles sieht sehr gut aus und Fran freut sich auf beides: Das Hörbuch und den Aufbau des MiMs mit ihren Kolleg*innen. Neben ihrem Praxisbetrieb beginnen ab Herbst die Planungen für die beiden großen Projekte des folgenden Jahres: 
Das Team für das Hörbuchprojekt wird zusammengestellt. Das Angebot des Hörbuchverlags, eine Ghostwriterin für sie zu engagieren, lehnt Fran allerdings ab. Nach einigen persönlichen Gesprächen werden alle die Produktion betreffenden Aufgaben verteilt und ein Zeitplan erstellt. Die regelmäßigen Treffen des MiMs finden ebenfalls statt und an der Konzeption des Angebots und der Website wird emsig gearbeitet. 

Im Herbst 2019 zieht Frans Untermieterin aus ihrer kleinen Neuköllner Wohnung aus. Seit sehr langer Zeit hat Fran ihre Neuköllner „Hotelzimmerwohnung“ nicht mehr betreten. Das Leben aus dem Koffer ist  für sie schon lange zur Normalität geworden. Ihren in Kisten verpackten Besitz und die vor 5 Jahren gekauften „Hotelmöbel“ hat Fran in all der Zeit nicht vermisst. Mit dem Auszug der Untermieterin weiß Fran: Es wird eigentlich Zeit, diese Wohnung und die Möbel darin abzustoßen – doch wann? Die Zeit fehlt, denn ab Mitte Dezember 2019 wird Fran bereits Vollzeit an dem Hörbuchprojekt arbeiten. …. Also werden die Wohnungsauflösung und der Umzug auf Juli 2020 vertagt, wenn alle Texte für das Hörbuch abgegeben sein sollen. Nun gibt es erstmal Wichtigeres zu tun. Auf ein paar weitere Monate aus dem Koffer leben kommt es nun auch nicht mehr an. 

Im Herbst bereitet Fran also eine bedeutende Veränderung vor: Um für die weitere Recherche und das Schreiben für das Hörbuchprojekt Zeit zu haben, wird Fran ihre Praxis von Mitte Dezember 2019 bis Ende Juni 2020 weitestgehend schließen müssen. Ein sehr großer Schritt. Also bereitet Fran ihre Praxispause (nicht ohne etwas Wehmut…) zum Jahresende vor. Von dem ihr von Verlagsseite angedeuteten Vorschuss wird sie ihre laufenden Kosten (als Selbständige muss sie natürlich weiterhin nicht nur für ihre Lebensunterhaltskosten und die Miete, sondern auch für ihre Praxismiete und ihre Krankenkasse selbst aufkommen) für die 6-monatige „Schreibpause“ im nächsten Jahr finanzieren können. 

Fran freut sich sehr auf das Jahr 2020. Der Plan steht: Die Abgabe aller Hörbuchtexte wird Ende Juni abgeschlossen sein, den Juli hat sie für die Wohnungsauflösung und den Umzug geblockt, danach wird Fran ihre Arbeit als Psychologin wieder aufnehmen und sich insbesondere auf den weiteren Ausbau des MiM-Verbands kümmern können. Für den Herbst/ Winter 2020 (gleichzeitig mit der geplanten Veröffentlichung des Hörbuchs) soll es eine Video-Vorlesungsreihe auf YouTube zum Thema „Die Psychologie der Kreativität“ mit einigen Gastexpert*innen geben. Und auch einem musikalischen Projekt aus ihrer Vergangenheit soll ab Sommer 2020 wieder Leben eingehaucht werden: Ein neues Hamlet-Album mit dem Pianisten Oded K.dar soll entstehen. Frans guter Freund Chilly Gonzales ermutigte sie seit einigen Jahren zur Fortsetzung dieses Projekts. 
Alles sieht sehr gut aus. 
Let´s do this together!

Das Jahr wird mit einem Panel an der Hochschule Mittweida und einer Masterclass zum Thema „Mental Health for Creatives in the Music Industry“ am Bimm Institute abgerundet, bevor Fran Mitte Dezember für das Hörbuchprojekt komplett frei ist. 
Silvester verbringt sie mit Freunden am Strand von Heiligendamm. 

2020 – Eine, nein, zwei unerwartete Änderungen: Corona und Scheitern

Es ist Winter. Berlin ist grau und kalt. Aber das macht nichts, denn auf Frans Schreibtisch stapeln sich um ihren Laptop immer mehr Fachbücher über die Psychologie der Kreativität. Knietief begibt sie sich in die weitere Recherche für das Hörbuch. Nachdem Mitte Januar ein gemeinsamer zweitägiger Workshop stattgefunden hat, die letzten Aufgaben verteilt, Zielgruppe und das Wording benannt sind, beginnt Fran damit, die ersten Kapitel auszuarbeiten. Die Seiten füllen sich. Sie wählt sorgsam aus der Fülle des Materials Themen und Theorien aus, die sie aufgreifen möchte und setzt sie in Verbindung zueinander. Fran „komponiert“ wieder, nur diesmal nicht mit Tönen und Takten, sondern mit Worten und Zeilen, in die sie ihr Fachwissen einfließen lässt. 

Es macht unglaublichen Spaß! Alles fließt zusammen: Das Psychologiestudium, Ihre Erfahrung als Psychologin für Kreative, die vielen Bücher, die sie gelesen hat, die Vorlesungen und Workshops, die sie gegeben hat. Da die ersten drei Kapitel des Hörbuch recht schnell entstehen sollen, um schon mal einen guten Überblick zu haben, gibt Fran richtig Gas. 
Die Website des MiMs wird ebenfalls nebenbei gestaltet, Pressemitteilungen verfasst und das baldige Kick-Off-Event inklusive Konzerten und Talks geplant. Neben ihrer schriftstellerischen Tätigkeit bleibt aber auch noch etwas Zeit für einen zweiten Besuch in Toyah Diebels Podcast (diesmal zum Thema „Narzissmus“), ein Gespräch mit dem Tagesspiegel, ein Interview bei Deutschlandfunk und dem Insta-Kanal Mädelsabende. Fran ist zwar Vollzeit-Autorin geworden, aber ganz von der Bildfläche der Öffentlichkeit verschwindet sie während nicht. 

Ende Februar verlegt Fran ihr Autorinnendasein für 6 Tage nach Barcelona, denn nachdem sie über 2 Monate an ihrem kleinen Schreibtisch – mit Blick auf die wunderbare weiße Wand direkt vor ihr – saß, ist klar: Sie muss mal raus und in einer anderen Umgebung schreiben! Alle wichtigen Unterlagen und ihr Laptop werden eingepackt und sie verbringt 6 Tage in einer kleinen Wohnung in Barceloneta. Fran kennt Barcelona sehr gut und steuert abends zielsicher ihre Lieblingsrestaurants an. Sie schreibt und schreibt in dem kleinen Apartment, trotzdem sich in nur 2 Metern Entfernung unentwegt ein Presslufthammer an der Fassade des gegenüberliegenden Hauses abrackert. Die Gassen von Barceloneta, in denen die kleine Wohnung gelegen ist, sind schön – und vor allem schön eng und hellhörig! Es ist ihr egal. Sie ist als Kind zwischen Betonmischer und Schlagbohrhammer auf einer ewigen Baustelle aufgewachsen und besitzt zum Glück die Fähigkeit, Presslufthammergeräusche einfach ausblenden zu können, sobald sie sich in etwas vertieft.

Fran schreibt in Barceloneta bis sich beim Betreten der 23. Seite des 3. Kapitels ein großer Datencrash ereignet. Das Worddokument lässt sich plötzlich nicht mehr öffnen. Es ist beschädigt. Einfach so. Fran fällt also, nachdem sie die Nacht mit Rekonstruktionsversuchen verbracht hat, auf eine frühere Version ihres Textes zurück. Wird sie den vereinbarten Abgabetermin dieses Kapitels trotzdem schaffen?
Auf ihren Hilferuf auf Facebook hin (Kann man ein beschädigtes Word-Dokument retten???) meldet sich unter anderem ein anderer Berliner Autor, welcher ihr schreibt, dass ein beschädigtes Worddokument leider wenig Aussicht auf Rettung habe, allerdings, vielleicht sei dies ein schwacher Trost für sie, würde der Text beim 2. Schreiben nach seiner Erfahrung oft sogar besser werden als zuvor. 

Der Berliner Autor sollte recht behalten: Beim zweiten Schreiben werden die entsprechenden Seiten tatsächlich noch ein bisschen besser, auch wenn die Rekonstruktion schwierig ist, da Fran üblicherweise an vielen Stellen des Manuskripts kreuz und quer schreibt, einfügt, ergänzt oder streicht. Sie kann die verlorene Zeit wieder aufholen und das Kapitel über die Neuropsychologie der Kreativität mit dem Titel „Das kreative Gehirn“ pünktlich im März abgeben. Puh! Der Schreck ist überwunden. Auf geht´s zum nächsten Kapitel.

Doch ein neuer Schreck taucht auf. Noch in Barcelona wird klar, dass sich die pandemische Lage in Europa gerade zuspitzt. Corona ist da. Von einem Lockdown in Deutschland ist noch nicht die Rede, aber das geplante große Kick-Off-Event des MiMs muss dennoch vorerst verschoben werden. Vielleicht auf den Herbst 2020 beim Reeperbahn Festival in Hamburg? (Spoiler: Haha, Pustekuchen.)

Fran hat das Schreiben in der Ferne (bis auf den Datencrash am letzten Tag) sehr gut getan. Einige Tage nach ihrer Rückkehr aus Barcelona Anfang März bricht sie in ein kleines Apartment im Elbsandsteingebirge auf. Am Abend der Ankunft ploppen immer mehr Corona-Nachrichten auf. Einen harten Lockdown erwartet man in Deutschland noch immer nicht wirklich, doch innerhalb der nächsten 4 Tage wird sich die Situation tatsächlich ändern. Noch am Küchentisch im Elbsandsteingebirge arbeitend, wird Fran klar: Lockdown Nr. 1 kommt in wenigen Tagen. Die Schulen werden geschlossen, der Bahnverkehr wird auf ein Minimum reduziert, die Hamsterkäufe beginnen. Auch sämtliche Veranstaltungen, bei denen Fran in den nächsten Monaten als Speakerin zum Thema „Mental Health in der Musikbranche“ gebucht war, werden abgesagt.  

Die aktuelle Lage betrachtend wird Fran immer klarer, dass sie sich durch reinen Zufall für diese pandemische Zeit genau das passende Projekt ausgesucht hatte: Mit oder ohne Lockdown würde sie in den nächsten Monaten nicht in ihrer Praxis, sondern vor ihrem Laptop sitzen. Und sie hat wirklich Glück gehabt: Sie kann sogar ihren Lebensunterhalt damit verdienen, dass sie im stillen Kämmerlein sitzt und schreibt!
Gleichzeitig sieht sie aber, wie viele Menschen um sie herum (vor allem die berufstätigen Eltern oder Alleinerziehende in ihrem Freundeskreis) massiv leiden. Auch viele ihrer Künstlerfreunde und -freundinnen sind hart von den Auswirkungen der Pandemie getroffen. Die Absagen diverser Auftritte, Produktionen, Konzerte und ganzer Touren greifen um sich und hinterlassen tiefe Ängste sowie verheerende finanzielle Schäden. Fran beschließt, einen Teil des ihr in Aussicht gestellten Vorschusses des Hörbuchprojekts mit ihren Freunden zu teilen. Sie erfuhr diese Solidarität ebenfalls von anderen, als sie im Laufe ihres Lebens plötzlich in Not geraten war. Es ist die passende Zeit, diese Unterstützung nun an andere Kreative zurückzugeben. 

Gleichzeitig wird Fran und ihren Kolleg*innen vom MiM schlagartig klar, dass die von den Auswirkungen der Pandemie besonders hart getroffenen Kreativen nun auch insbesondere auf psychologische Unterstützung angewiesen sein werden: Das geplante MiM-Beratungs- und Workshopangebot wird sofort digitalisiert, um trotz des Lockdowns erste psychologische Hilfe anbieten zu können. 

Es ist Mitte März und Fran kehrt einen Tag nach dem offiziellen Beginn des Lockdowns aus dem Elbsandsteingebirge in ein geisterhaft leeres Berlin zurück. Sie stellt ihren Laptop wieder auf den Schreibtisch mit Blick auf die weiße Wand. Es gibt Schlimmeres, denkt sie. Weiter geht´s. Das Feedback auf ihr erstes abgegebenes Kapitel „Das kreative Gehirn“ ist super. Alles ist also auf dem richtigen Weg.

Den Launch des MiM-Verbands kündigt Fran erstmals beim Sat1 Frühstücksfernsehen im März an, wo sie als Psychologin zu Gast ist. Die MiM-Website ist bereits online. Ganz offiziell startet das Projekt wenige Tage später. Alles ist vorbereitet und so legt der MiM eine ungeplante Punktladung mit Corona hin. Die Welt steht still. 

Bewegung im Lockdown tut gut! Fran besorgt sich Umzugskartons und beginnt in ihren Schreibpausen in ihrer alten Wohnung in Neukölln ihren Umzug im Juli schon mal vorzubereiten. Sie packt ein, was sie noch besitzen möchte, den Rest ihres Hotelzimmer-Hausstands (vor allem die Möbel) wird sie, bevor das Umzugsunternehmen im Juli kommt, verschenken. 
Mitte April ist alles Wichtige in Kisten verstaut. Die Bewegung hat tatsächlich gut getan! Dann wird die Hotelzimmerwohnung wieder abgeschlossen und sich selbst überlassen. Um nicht einen inneren Drehwurm vom vielen Lesen und Schreiben zu bekommen, beginnt Fran auch schon damit die ersten Skizzen für das geplante Hamlet-Album aufzunehmen. Fran freut sich auf die Arbeit mit Oded K.Dar im Sommer sehr! Das gemeinsame Projekt wird eine willkommene Abwechslung nach der langen Schreibarbeit sein.  

Gelegentlich steht Fran neben dem Schreiben auch vor der Kamera / dem Mikrofon: Ein Interview mit dem Ada Magazin entsteht, eine Ti Session zum Thema Kreativität, eine Q&A Session bei MusiCoWomen , eine Funk Session und eine Videoproduktion im Eigenregie zum Thema „Mental Gesund im Home Office“ für das ZDF. Auch für den MiM wird ein kleines Vorstellungsvideo produziert. Alle weiteren Anfragen lehnt sie ab, um genug Zeit für das Schreiben zu haben. 

Die Abgabe-Deadline aller Hörbuch-Kapitel naht. Bald ist Ende Juni. Am 11. Mai gibt Fran ein weiteres Kapitel (Einführung in die Kreativität und die Persönlichkeitspsychologie kreativer Menschen) ab, einige Tage später einen Text zum Thema "Flow", ein anderes Kapitel ist bereits fast fertig geschrieben. Das Hörbuch schreitet in großen Schritten voran, ihr Manuskript umfasst mittlerweile fast 100 Seiten

Kurz vor der Abgabe ihres vorletzten Kapitels (fast 4 Wochen vor der geplanten Abgabe aller Kapitel) scheitert das Hörbuchprojekt plötzlich innerhalb weniger Tage – trotz Frans Angebot auch noch den ganzen Juli Vollzeit an dem Projekt zu arbeiten, indem sie ihren geplanten Umzug und den Start des Hamlet-Albums verschieben könne. 
Es nutzt nichts. Alle Bemühungen scheitern. Das Projekt scheitert. 

Nur wenige Tage zuvor teilte die Lektorin Fran mit, dass nun auch ein Buchverlag an dem Projekt großes Interesse habe und dieses als gedrucktes Buch veröffentlichen wolle. Hierfür sollen baldmöglich Verträge geschlossen werden. Doch dazu kommt es nicht mehr. Auch dies scheitert. Das gesamte Projekt ist nach fast einem halben Jahr Arbeit scheitert. 

Von dem ihr in Aussicht gestellten Vorschuss wird Fran nun nur einen kleinen Teil erhalten, der allerdings so gering ist, dass er gerade ihre Lebensunterhaltskosten für einen Monat und nicht für ein halbes Jahr deckt. Rückwirkend lebte also das letzte halbe Jahr größtenteils von ihrem Ersparten. 

Einen Tag nach dem Scheitern des Projekts gibt Fran wie geplant eine Masterclass am Bimm Institute zum Thema „The Creative Brain - Neuroscience of Creativity“. Von der Masterclass bekommt sie selbst nicht viel mit, obwohl sie den jungen Studierenden erklärt, wie das kreative Gehirn funktioniert. In ihrem eigenen Gehirn hämmern die Gedanken: „Wie soll es nun weitergehen? Was zum Teufel mach ich jetzt? Das Hamlet Album werde ich absagen müssen. Auch die geplante YouTube-Vorlesungsreihe „Die Psychologie der Kreativität“ wird im Herbst nicht stattfinden – ohne Publikation. Was mache ich jetzt nur???“

Sie braucht Zeit, um sich zu ordnen. Fran verlässt Berlin und zieht sich erneut für einige Tage in eine kleine Ferienwohnung im Elbsandsteingebirge zurück, diesmal allerdings nicht, um zu schreiben, sondern um den ersten Schock zu verarbeiten und zur Ruhe zu kommen. Was soll sie nun tun? Es ist der 02.06.2020, ihr 41. Geburtstag, und sie blickt auf die kleine Bastei im Elbsandsteingebirge. 

Sie legt das von ihr erstellte Manuskript in die Schublade. Der Schock sitzt tief. Das neue Hamlet Album sagt Fran ab. Ihre gesamte berufliche Situation, auch ihre finanzielle Situation, hat sich innerhalb weniger Tage grundlegend geändert. Die geplante 28-teilige Vorlesungsreihe zum Thema „Die Psychologie der Kreativität“ verschiebt sie auf unbestimmte Zeit. 

Nach einigen Tagen ist sie zurück in Berlin. Erstmal geht es um die ganz praktischen Dinge des Lebens, die man nicht verschieben kann. Eine bereits seit längerem geplante vierteilige Workshopreihe des MiMs für den Preis für Popkultur steht im Juni an und wird konzipiert und geplant. Der Umzug muss ebenfalls weiter vorbereitet werden. Es gibt viel zu tun, doch eine Frage wandert ständig in Frans Hinterkopf auf und ab: „Was mache ich jetzt? Wie soll es jetzt beruflich weitergehen?“

Zumindest, so denkt sie, hat sie sich mündlich (später auch schriftlich) zusichern lassen, dass ihre Texte nicht anderweitig verwendet werden. Endlose Stapel an Akten mit juristischen Auseinandersetzungen um Urheberrechte und Verträge dürfen nie wieder in ihrem Leben auftauchen und müssen für immer der Vergangenheit angehören. Viel zu lange haben Fran solche Aktenstapel vom tatsächlichen Arbeiten abgehalten und an den Schreibtisch gefesselt. Sie hat aus der Vergangenheit gelernt. 

Ende Juni kündigt Fran ihren Praxisraum in Berlin-Mitte. Nur ihre Fachbuchsammlung nimmt sie mit, alles andere überlässt sie einer Kollegin. Sie wird nie mehr zu einem normalen Praxisbetrieb zurückkehren. Niemand weiß, wie lange die Pandemie anhalten wird. Sollte Fran in Zukunft wieder mehr psychologisch beratend tätig sein, so ausschließlich digital. Aber was sie eigentlich will, ist Schreiben. An diesem Wunsch hat sich seit ihrem Entschluss im Mai 2019 nichts geändert. 

Fran bekommt eine Idee: Aus ihrem Manuskript und dem ganzen Fachwissen, das darin enthalten ist, könnte sie auch ein HörSPIEL machen. Nach dem Schock im letzten Monat wäre es vielleicht keine schlechte Idee, sich einem Projekt zu widmen, das Kreativität und psychologisches Fachwissen verbindet. Der Gedanke reift in den nächsten Wochen langsam in Fran heran. Sie dreht und wendet die Idee und wägt ab, ob sie als selbständige Produzenten das Geld für eine solche Hörspiel-Produktion in die Hand nehmen würde. 
Aber zunächst gibt es Dringenderes zu tun. 

Der Umzug im Juli ist ein zweiwöchiger Kraftakt – und ein Akt der Befreiung. Alles, was es nicht in die im April gepackten Umzugskarton geschafft hat, stellt sie nun beim weiteren Ausmisten Tag für Tag vor die Haustür auf die Straße. Es ist ein lustiges Spiel, denn jedes Mal, wenn sie einen neuen „Zu-Verschenken-Karton“ oder ein Möbelstück vor der Haustür auf dem Bürgersteig abstellt, ist alles, was nur einige Minuten zuvor von ihr dort abgestellt wurde, bereits verschwunden. Spurlos. Wie von Zauberhand. Neukölln. 
Nur ein großer schwarzer Schal, der anscheinend von irgendjemanden fein säuberlich aus all den Bergen an Gegenständen herausgefischt wurde und auf einem nahestehenden Stromkasten platziert wurde, bleibt zurück. Über Tage liegt er dort. Warum will den keiner? Dieser schwarze Schal war eigentlich besonders hübsch. So seltsam, dieses Neukölln… 

Ende Juli packt das Umzugsunternehmen dann endlich die verbleibenden Kisten (und natürlich auch wieder die beiden alten Kommoden von der Ur-Oma) ein und die Schlüsselübergabe der ehemaligen Hotelzimmerwohnung findet statt. Auf Nimmerwiedersehen. Fran wird sie nicht vermissen und packt gleich wieder die Koffer, um in Hamburg einen MiM-Workshop mit ihrer Kollegin Anne Löhr zu geben. Auch dem Podcast Raketerei stattet sie mit ihrer Kollegin einen Besuch ab.

Nachdem der letzte Umzugskarton Anfang August ausgepackt ist, wird der Hörspielgedanke immer konkreter. Fran fragt einige Freunde und Bekannte, ob sie bei so einem Hörspielprojekt mitmachen und darin Sprecherrollen übernehmen würden. Die ersten Tests laufen an. Dann trifft Fran die Entscheidung: Den Rest des Jahres wird sie mit diesem Projekt verbringen und ein  Hörspiel zu ihren psychologischen Spezialthemen produzieren. Sie braucht Menschen um sich herum, die sie mag, denen sie vertraut und mit denen sie gerne zusammenarbeitet. 

Insgesamt 24 Sprecher und Sprecherinnen werden bis zum Release an dem großen Hörspiel-Projekt mitwirken. Fran nimmt fast 10.000 Euro für die Sprechergagen, die Produktionskosten, die Gestaltung der Verträge und für Musiklizensierungen in die Hand. 
Es trennen Fran nur noch schätzungsweise 2000 Stunden Arbeit von dem fertigen Hörspiel. Los geht´s! Fran ist wieder zuversichtlich! An einem Sachbuch, so ist der Plan, wird sie nach der Veröffentlichung des Hörspiels arbeiten. Zunächst möchte sie etwas für ihre Seele tun und ihr Wissen auf eine kreative Art und Weise verpacken.

Fran schreibt die insgesamt 24 Hörspiel-Kapitel sukzessive, nimmt nach und nach alle Dialoge mit den Sprecher*innen auf und gestaltet das Sound Design. Sie ist wieder glücklich. Das insgesamt 8,5 Stunden dauernde Hörspiel ist ein riesiger Spaß. Von dem herben Rückschlag des gescheiterten Hörbuchprojekts kann sie sich in den nächsten Monaten erholen. Es tut gut, wieder voran zu kommen und produktiv sein zu können.

Ihre Tätigkeit als beratende Psychologin ruht weiterhin größtenteils. Ihre Arbeit am Hörspiel „Die unsichtbare Dirigentin“ unterbricht sie lediglich für einige Anfragen. Das Magazin der Gema „virtuos“ druckt ein Interview mit ihr. Arte Tracks spricht mit ihr über Drogen und Trap Rap. Der Podcast der Filmhochschule Ludwigsburg Impulsraum und die BAM-C Conference laden sie ein. Sie unterstützt ihre Freunde bei den Aufnahmen ihrer EP und vertritt zwischendurch den MiM auf einem Panel und Interviews auf dem Hamburger Reeperbahn Festival. 

Ende September verlegt Fran ihre Arbeit für zwei Wochen nach Österreich. Es regnet fast ununterbrochen. Kein Problem. Fran schreibt, liest und nimmt abwechselnd Dialoge für das Hörspiel auf. Zudem hat sie ihren Zeichenblock, Pinsel und Aquarellfarben mitgebracht. Sie beginnt, Illustrationen zu ihrem Hörspiel zu malen. Es sollen insgesamt über 20 Illustrationen werden...

Der Herbst bringt eine neue Covid-Welle mit sich. Wieder gibt es Einschränkungen. Wieder leidet die Kultur- und Kreativbrache. Die Premiere des Films „Dragonrider“ ihres Uraltkumpels Tomer Eshed muss unter strengen Maßnahmen in einem Kinosaal mit viiiiiel Abstand zwischen den einzelnen Zuschauern stattfinden. Fran blutet das Herz, als sie in dieser Nacht hört, was eigentlich alles für die Deutschlandpremiere des Film geplant war. An dem Projekt hatte Tomer viele Jahre gearbeitet. Nun stehen Tomer, Fran und ihre gemeinsamen Freunde nach der Premiere mit einem Bier aus provisorischen Pappbechern vor dem Kino am Potsdamer Platz – im Nieselregen. Parties gibt es nicht mehr. Fran schrieb gemeinsam mit Tomer, Oded K.dar und seiner Ehefrau MiMi Müller-Westernhagen einen Song für den Film. Über Freundschaft. Die Freundschaft wird an diesem Abend begossen – mit Pappbecher-Bier und Regentropfen. „Side by Side“ heißt der Song, den sie gemeinsam schrieben. „Whatever tomorrow is bringing, I can face it with you by my side. Together we´re stronger than ever and nothing can take that away”, heißt es in dem Lied. Prost Regen.

Anfang September meldete sich die Lektorin des Hörbuchprojekts nochmal mit einer freundlichen Nachfrage bei Fran, woraufhin ihr Fran von ihrem neuen Hörspielprojekt erzählt. Die Lektorin bittet um nähere Informationen, sie sei neugierig geworden. „Vielleicht besteht ja Interesse an dem neuen Hörspielprojekt „Kreativität – Die unsichtbare Dirigentin“ seitens des Verlags“, denkt Fran damals, und schickt ihr die ersten Stunden des Hörspiels, das gesamte bisherige Skript und alle wichtigen Infos zu den Sprecher*innen. 
Doch die Lektorin antwortete nicht. Fran fragt Ende November nochmal bei der Lektorin nach und schickt Ihr weitere Informationen sowie einen Audio-Zusammenschnitt aus den verschiedenen Kapitel. Die Lektorin antwortet aber wieder nicht. „Wahrscheinlich besteht also doch kein Interesse oder sie ist beschäftigt“, denkt Fran. 

Fran plant, ihr Hörspiel im Self-Publishing auf den gängigen Hörbuchplattformen zu veröffentlichen, da dies am unkompliziertesten ist. Für die richtige Suche nach einem Hörbuchverlag fehlt ihr die Zeit. Erstmal soll das Ding fertig werden. 

Der Herbst flieg vorbei und der Winter naht. Im Januar 2021 würde das Hörspiel fertig sein – wären da nicht noch ein paar Sachen dazwischen gerutscht, die ebenfalls Spaß machen: Fran wird von Marti Fischer (der in dem Hörspiel „Herrn Hippocampus“ spricht) und Steven Schuto in ihren gemeinsamen Podcast „Lauwarmduscher“ eingeladen, sie nimmt ein Video für den bereits vor vielen Monaten entstandenen Hamlet Song „Lemon Heart“ auf, sie gib gemeinsam mit ihrer Kollegin Anne Löhr vom MiM einen Workshop für die Interessengemeinschaft Hamburger Musikwirtschaft, spricht mit Das Ding, dem Bayrischen Rundfunk, der Pro 7 Sendung Galileo und gibt ein ausführliches Interview mit dem Online Magazin #mindgram, in welchem es vor allem um das Thema „Dopamin und Social Media“ geht. Das oft missverstandene Glückshormon hatte sie sich im Rahmen der weiteren Recherche für ihr Hörspiel ganz besonders genau angesehen. 

Am 26.12.2020 kündigt Fran erstmals das Erscheinen ihres Hörspiels ganz offiziell in einem kleinen Video an. Zuvor klärt sie noch alle urheberrechtlichen Fragen ihrer gerade entstehenden Produktion. Alles ist fine. 

Ein turbulentes Jahr geht zu Ende. Im nächsten Jahr wird das Hörspiel „Kreativität – Die unsichtbare Dirigentin“ erscheinen, danach wird Zeit für das Schreiben des Sachbuchs sein und die YouTube-Vorlesungsreihe zum Thema „Die Psychologie der Kreativität“ kann endlich gedreht werden. Sogar das Hamlet Album kann dann endlich in Angriff genommen werden. 
Alles ist wieder gut. 
Denkt sie. 

2021 Überraschung!

Das neue Jahr beginnt genauso, wie das alte geendet hat: Mit Kopfhörern auf den Ohren vor dem Bildschirm und einer Tasse Tee daneben. Die Arbeit am Hörspiel geht in die letzte Runde. Das Sound Design und die letzten Sprachaufnahmen stehen an. Das Projekt nähert sich dem Ende, aber etwas Zeit ist noch. Ziellinie ist der 07.03.2021, der Abgabetermin für das Mixing und Mastering (selbstverständlich bei Stefan Thomas vom studio A berlin, mit dem Fran schon seit mittlerweile über 10 Jahren in Sachen Sound zusammenarbeitet). 
Ein kleiner Ausflug zum Denkathon von Jägermeister unterbricht den Endspurt im Januar kurz, und auch ein zweites Video von arte Tracks erscheint in dieser Zeit. 

Noch im letzten Jahr, kurz vor Weihnachten, hatte Fran ihren Kumpel “Zille“ doch noch gebeten, sie vielleicht mal mit Hörbuchverlagen zu vernetzen, da sie ihr Projekt zumindest einmal – bevor sie es tatsächlich im Self Publishing veröffentlicht – Hörbuchverlagen anbieten wolle. Zille half sofort und nur 2 Tage später telefonierte Fran mit Kurt Thielen. Dieser nahm sich Zeit, hörte Fran genau zu und fand das Projekt super. Er werde überlegen, welche Verlage für dieses Projekt in Frage kommen würden und sie dann persönlich vernetzen. Fran war unglaublich dankbar. 

Und tatsächlich, Ende Januar meldet sich Kurt bei ihr und ebnet ihr den persönlichen Kontakt zu zwei der etabliertesten Hörbuchverlagen Deutschlands. Denen stellt Fran ihr Projekt Ende Januar vor. 

Neben der Fertigstellung des Hörspiels finden auch einige Veranstaltungen des MiMs statt, etwa ein Workshop am Staatstheater Weimar und der Hochschule für Musik und Tanz in Köln. Zwischendurch wird ein umfangreicher MiM-Workshop zum Thema „Umgang mit Stress am Arbeitsplatz“ konzipiert und ausgearbeitet. Der SWR2 sendet ein Feature mit Fran und sogar die BILD Zeitung hat Fran als Psychologin für sich entdeckt und schickt nun Anfragen für Interviews zu verschiedenen Themen. Fran lehnt alle Anfragen der BILD ab. 

Anfang Februar melden sich die beiden von Kurt Thielen empfohlenen Hörbuchverlage bei Fran, allerdings mit freundlichen Absagen. Man habe lange abgewogen, doch letztlich sei das Hörspiel nicht mainstream genug. Es sei besser bei einem kleineren Verlag aufgehoben, der näher an der Zielgruppe ist. 
Daraufhin schickt Fran das Exposé des Hörspiels nochmal an einige kleinere Hörbuchverlage, allerdings ohne sich allzu große Hoffnung zu machen. Ein Versuch ist es trotzdem wert. Auch ihre alte Lektorin fragt sie noch ein letztes Mal in einer kurzen Mail, ob Interesse bestehe. Diese scheint jedoch beschäftigt zu sein und antwortet wieder nicht.  

Fran wird ihr Hörspiel also wie geplant im Self Publishing verlegen, was übrigens den Vorteil mit sich bringt, dass alle Rechte bei ihr selbst verbleiben und es (fast) von jetzt auf gleich veröffentlicht werden kann, ohne durch langsame Verlagsmühlen samt Verträgen etc. geschickt werden zu müssen. Und sie kann selbst bestimmen, wie hoch die prozentuale Beteiligung der Sprecher*innen sein wird. 50% der Einnahmen werden an die kreativen Mitwirkenden ausgezahlt, 5% der Einnahmen gehen als Spende an Seawatch, beschließt sie. 

Was sie jedoch nicht im Self Publishing verlegen kann und will, ist ihr geplantes Sachbuch zu den Themen „Die Persönlichkeitspsychologie der Kreativen und das kreative Gehirn“, das im Anschluss an das Hörspiel entstehen soll.  
Für die Suche nach einer Literaturagentin nimmt sich Fran etwas mehr Zeit. Dieser Schritt ist tatsächlich wichtig für ihre Zukunft, denn sie wird weiterhin schreiben. Aber wie geht man bei einer solchen Suche vor? Na klar, man googelt. Fran findet online eine Liste der 20 besten Literaturagenturen in Deutschland, Österreich und der Schweiz und stellt sich bzw. das Projekt bei ihnen per Mail vor. Die vorherige Internetrecherche ergab allerdings auch das einheitliche Meinungsbild, eine solche Aktion habe keinerlei Aussicht auf Erfolg. Es sei schlicht und ergreifend so gut wie ausgeschlossen eine Antwort von diesen Top-Literaturagenturen zu erhalten. 

Doch es kommt anders als das Internet prognostiziert. Es ist der 10.02.2021. Keine 24 Stunden, nachdem Fran sich per Mail bei den 20 besten Literaturagenturen vorgestellt hat, klingelt ihr Telefon. Die Literaturagentin einer renommierten Agentur ist dran und begrüßt sie freundlich. Sie interessiere sich sehr für das Sachbuch zum Thema „Die kreative Persönlichkeit und das kreative Gehirn“ und Fran als Autorin. Als Fran dies hört schließt sie kurz vor stillem Glück die Augen und atmet aus. Jetzt ist sie wirklich angekommen. Ihre ganze Arbeit hat sich gelohnt. Das Telefonat dauert eine ganze Weile und endet mit noch größerem Interesse auf beiden Seiten. 
In den nächsten Tagen werden sich noch mehr Literaturagentinnen auf Frans Vorstellungsmail melden. Mit einem so großen Interesse hatte Fran nicht gerechnet. Aber diese eine Literaturagentin, die sie am Morgen nach ihrer Mail sofort anrief, findet Fran besonders sympathisch. 

Also unterzeichnet Fran Ende Februar einen Vertrag bei Mohrbooks. Nach dem gescheiterten Projekt im letzten Jahr steht sie nun wieder beruflich auf festem Grund. Der Blick in die Zukunft sieht sehr gut aus. Sie wird endlich zu ihren Spezialgebieten ein Sachbuch publizieren können. Ihre Literaturagentin empfiehlt ihr 2 Lektor*innen, die für das Sachbuch über in Frage kommen würden und es finden erste Gespräche statt. 

Die Planung beginnt. Doch um ihr Wissen in die Form eines Sachbuchs gießen zu können, wird Fran wieder Zeit und Ruhe brauchen. In ihrem anfänglichen Manuskript für das Hörbuch hatte sich Fran zwar schon ihre grundlegende fachliche Argumentationslinie und innere Gedankenführung erarbeitet, trotzdem muss das Manuskript noch etwas umgeschrieben, ergänzt und überarbeitet werden. Also beschließt Fran, sich nochmal einen ganzen Monat frei zu nehmen. Der Plan: Den gesamten Juni wird sie sich nach Österreich zurückziehen und dort an ihrem Sachbuch arbeiten. Endlich. Die Vorfreude ist riesig. 

Doch zunächst geht das (fast) fertige Hörspiel Anfang März wie geplant ins Mixing und Mastering. Lediglich die Klavierimprovisation, die im 24. Kapitel eingefügt werden wird, fehlt noch. Wie besprochen, wird Fran diese Mitte Mai erhalten. Danach ist das Hörspiel fertig für die Distribution. 

Fran sitzt Anfang März einige Tage lang mit weit offenen Ohren neben Stefan Thomas im studio A berlin und hört zum ersten Mal ihr Hörspiel auf einer High-End Anlage. Stefan Thomas kümmert sich derweil um Frequenzen, Klangräume und das gesamte professionelle Klangbild. Mit dem Hörspiel-Master in der Tasche und in freudiger Erwartung auf das letzte Puzzlestück in Form der Klavierimprovisation, hat Fran nun Zeit, sich noch ein paar anderen Dingen zuzuwenden. 
Sie beginnt, die Website des Hörspiels zu gestalten und gibt gemeinsam mit ihrer Kollegin Anne Löhr MiM-Workshops für den Verein für Popkultur und das Landesjugendorchester Hessen.

Nachdem sie dem arte Tracks Team das Hörspiel geschickte hatte und sie dort auf großes Interesse stieß, möchte arte Tracks eine Sendung zum Thema Kreativität machen. Fran wird als psychologische Expertin dazu geholt. Curly, der in ihrem Hörspiel den Intelligenz- und Dopaminexperten Hubert Hundertwasser spricht, läd arte Tracks ebenfalls ein. Ganz besonders freut Fran auch, dass Helge Schneider und Charles Limb bei der arte Tracks Sendung zum Thema "Kreativität" mitmachen. Helge Schneider verehrt sie als eine Art „Halb-Gott“ seit über 25 Jahren. Charles Limb, ein amerikanischer Chirurg und Neurowissenschaftler, schlug Fran dem arte Tracks Team für die Sendung vor, da seine nischenhafte Forschung ihr eigenes Verständnis von kreativen Prozessen im Gehirn tief beeinflusst und geprägt hat. Seine Experimente mit Jazz Musikern und freestylenden Rappern waren für sie der Schlüssel zum Verständnis des kreativen Gehirns. Ein erheblicher Teil ihres anfänglichen Manuskripts und auch der Inhalte ihres Hörspiels leitete sich aus der Limb´schen Forschung ab. 

Geschafft!
Es ist der Morgen des 20.04.2021 und Fran hält eine Tasse Earl Grey Tee in ihrer Hand. 
Die Klavierimprovisation für das Hörspiel wird sie, wie vereinbart, erst in ein paar Wochen erhalten. Ihr bleibt nun also viel Zeit, um die restlichen Illustrationen für das Hörspiel zu malen und die Website zu vollenden. Mitte Mai soll das Hörspiel (samt dem Booklet mit den geplanten 22 Illustrationen) in die Distribution gehen. Einige Wochen später wird es dann überall erhältlich sein. 

An ebendiesem 20.04.2021 um 16 Uhr wird auch der nächste Termin mit ihrer Literaturagentin stattfinden. Fran freut sich. Auch der Vorschlag, zu dem Sachbuch eventuell noch ein „Work-Book“ mit weiteren selbst gemalten Illustrationen zu gestalten, stieß auf Interesse. Das Work-Book würde Fran gerne gemeinsam mit ihrer Kollegin Anne Löhr realisieren. Es ist so viel geplant und es gibt so viel zu tun ...aber erstmal ist Zeit für etwas Entspannung und Erholung, nach vielen Wochen mit 12-Stunden-Arbeitstagen.
Das Hörspiel war das arbeitsumfangreiste und schönste Projekt ihres Lebens. Fran freut sich auf den Release, die anschließende Promo, die Arbeit an ihrem Sachbuch im Juni und die für den Herbst geplante Videoreihe zum Thema „Die Psychologie der Kreativität“. 

An diesem 20.04.2021 kehrt Ruhe ein. Sie hat noch ein paar Stunden Zeit bis zum Termin mit ihrer Literaturagentin. Sie setzt sich an ihren Schreibtisch vor der weißen Wand. 
Heute möchte sie das Cover des Hörspiels zeichnen und in den nächsten 3 Wochen dann die weiteren Illustrationen. Eine willkommene und kontemplative Abwechslung. 
Sie holt ihren Block, ihre Stifte, Pinsel und Aquarellfarben. 
Beim Zeichnen hört sie gerne Hörbücher. 

Sie sitzt an ihrem Tisch vor ihren Malutensilien, 

klappt ihren Laptop auf 

und stolpert über ein Hörbuch...

Sie beginnt es zu hören und....  


Am 28.07. 2021 erscheint schließlich Frans Hörspiel "Kreativität - Die unsichtbare Dirigentin".

Das geplante Sachbuch über ihr Spezialgebiet "Psychologie der Kreativität" muss Fran schweren Herzens absagen. 


2022 - Das verlorene Manuskript - Die Suche nach Dr. Esrahydra

In 2022 veröffentlicht Fran ein weiteres Hörspiel: Die Fortsetzung ihres ersten Hörspiels "Kreativität - Die unsichtbare Dirigentin". Das neue Hörspiel heißt "Das verlorene Manuskript - Die Suche nach Dr. Esrahydra" und wurde durch ein Stipendium der GVL gefördert. In den Sprecherrollen: Das Bo, MC Fitti, Galv, Curly, Vokalmatador, Porky, Doktor Allwissend, Onkel, Schmiddlfinga, Livia Matthes, Lucas Kazzer, Lux M, Babett Richter, Berit Sellmer, Hans-Georg Lauter und Franziska Lauter. 

Die Fortsetzung spielt ebenfalls in der fiktiven Welt der "Stadt der Kreativen" und beschäftigt sich mit der Frage, ob eine verdächtige Person, die ein Hochstapler zu sein scheint, ein Manuskript für ein Sachbuch über "Die Psychologie der Kreativität" (welches bereits im Hörspiel "Die unsichtbare Dirigentin" erwähnt wird), heimlich gestohlen und für sein eigenes Buch verwendet haben könnte. 

Das Buchmanuskript über die Persönlichkeitspsychologie kreativer Menschen und das kreative Gehirn wird vermisst, die Stadt der Kreativen ist in Aufruhr und sucht einen sonderbaren Autor, der vorgibt, ein gewisser Dr. Esrahydra zu sein.
Die Spur führt zunächst in die Rap Universität und dann zu Inspektor Jabidde (gesprochen von Das Bo), der auf Textdiebstahl und Plagiate spezialisiert ist. Letztlich kommt es zu einer Gegenüberstellung mit der seltsamen Person in der Druckerei Quitsch Quatsch, wo jene gerade ihr eigenes Buch druckt… Der vermeintliche Arzt gibt zu, das Manuskript über die Psychologie der Kreativität gefunden, begeistert gelesen und dann an sich genommen zu haben. Doch dann erfolgt eine plötzliche und unerwartete Wendung.... Am Ende erhält die Protagonistin des Hörspiels ihr Buchmanuskript über die Psychologie der Kreativität zurück - allerdings wurde es zunächst in Einzelteile zerschnitten und dann wieder zusammengeklebt. Die Frage bleibt offen: Was steht in dem frisch gedruckten Buch dieser seltsamen Person? 

Fran lebt und arbeitet als freie Autorin in Berlin. 2024 moderierte sie das Interviewformat arte tracks Therapy.
Seit Juli 2023 arbeitet sie an einem Sachbuch über die Psychologie der musikalischen Kreativität. 

Diskografie & Videografie
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